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Hohe KostenWaldbröl investiert 15 Millionen Euro für neue Feuerwachen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt das im Bau befindliche Feuerwehrgerätehaus Thierseifen.

Der Bau des Feuerwehrgerätehauses Thierseifen im Industriegebiet „Langenbacher Siefen“ geht gut voran.

Die Stadt Waldbröl arbeitet ihren Brandschutzbedarfsplan ab und nimmt dafür viel Geld in die Hand. Der Freiwilligen-Wehr fehlen laut Konzept knapp 70 Einsatzkräfte.

„Wir liegen mit der Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans gut im Rennen“, sagt Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber zur Realisierung des Anfang 2022 beschlossenen Konzepts. Nach zwei Jahren sei es an der Zeit, die bisherige Entwicklung Revue passieren zu lassen. „Es ist uns wichtig, in die Sicherheit zu investieren. Dafür brauchen wir die Feuerwehr und wir müssen sie so ausstatten, dass sie gut arbeiten kann.“ Das lässt sich die Marktstadt einiges kosten.

Kämmerin Anja Brauer schildert, dass in den nächsten vier Jahren Investitionen in den Feuerwehrbereich von rund 17 Millionen Euro geplant seien, etwa 45 Prozent aller nicht geförderten Investitionen. Für die Finanzierung seien vor allem Straßenbaumaßnahmen gestrichen oder vorschoben worden.

Der Brandschutzbedarfsplan macht strenge Vorgaben

Brauer vergleicht: „Die jährlichen Erträge aus Grundsteuern belaufen sich auf rund 4,8 Millionen Euro.“ Somit fließt der überwiegende Teil des Grundsteueraufkommens in den Feuerschutz. Brauer unterstreicht, dass dieser Ausnahmezustand keinesfalls anhalten dürfe: „Nach der Umsetzung des auf fünf Jahre angelegten Brandschutzbedarfsplans müssen die Investitionen wieder auf ein Normalmaß zurückgefahren werden.“

Ein Großteil der derzeitigen Investitionen fließt in den Bau von Feuerwehrgerätehäusern. Brauer berichtet, dass der Bau der Waldbröler Wache 4,1 Millionen Euro gekostet habe, für drei weitere Wachen seien 11,4 Millionen veranschlagt. Das Gebäude der Einheit Thierseifen befindet sich im Bau und soll Anfang nächsten Jahres fertiggestellt sein. Das Feuerwehrgerätehaus in Heide ist in der Planung, anschließend folgt die Einheit Geilenkausen. Bis 2027 soll alle drei bezugsfähig sein: „Nach der Fertigstellung sind die Vorgaben des Brandschutzbedarfsplans in dieser Hinsicht voll erfüllt.“

Waldbröl soll zehn neue Löschfahrzeuge erhalten

Ein weiterer großer Kostenfaktor sei die Fahrzeugausstattung. In den vergangenen zwei Jahren wurden vier Fahrzeuge im Wert von zwei Millionen Euro beschafft – allein die Drehleiter des Löschzugs I hat mit 800 000 Euro zu Buche geschlagen. Bis 2027 sind ist der Kauf von zehn weiteren Fahrzeugen für 3,9 Millionen Euro geplant. Die Aufwendungen wegen Preissteigerungen seien allein im Jahr 2024 von ursprünglich veranschlagten 480 000 Euro um rund 350 000 Euro angewachsen.

„Man muss den Hut davor ziehen, welche Leistung die Stadt aufbringt“, meint Daniel Wendeler, Leiter der Waldbröler Feuerwehr. Die Kooperation mit der Verwaltung sei kooperativ: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, was die Ausstattung mit Gerätehäusern und Fahrzeugen anbelangt.“ Wendeler betonte den Wandel im Einsatzgeschehen durch den Klimawandel mit Waldbränden und Starkregenereignissen: „Ich bin froh, dass entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge nicht als Spielzeug der Feuerwehr gesehen werden.“

Ein großes Thema sei jedoch die Personalausstattung. Auch wenn es in den letzten Jahren eine positive Entwicklung gegeben habe, sei die Differenz von aktuell rund 130 Aktiven zu der im Brandschutzbedarfsplan definierten Anzahl von gut 200 Aktiven nicht zu leugnen: „Aber Einsatzkräfte wachsen nicht eben mal auf den Bäumen.“ Daher seien noch massive Anstrengungen bei der Nachwuchsgewinnung nötig: „Wir streben an, die Öffentlichkeitsarbeit weiter zu intensivieren, um junge Menschen anzusprechen und für das Ehrenamt zu begeistern.“

Derweil geht der Bau des Feuerwehrgerätehauses Thierseifen im Industriegebiet „Langenbacher Siefen“ gut voran. Markus Lopata, Bauleiter der Firma Runkel, schildert, dass nach den Dachbindern auf der Fahrzeughalle die Haustechnik im Sozialgebäude installiert werde. Die Fenster sind bereits eingebaut und nun haben die Fassadenarbeiten begonnen. In den nächsten Wochen sollen die Außenanlagen befestigt werden: „Es läuft alles top.“