Die Emida-Residenzen Holding-GmbH aus Rheinbach übernimmt den neuen Pflegecampus in Waldbröl-Eichen. Die Politik änderte den Bebauungsplan.
MillionenprojektUnternehmen aus Rheinbach übernimmt Pflegekomplex in Waldbröl
Nicht nur Seniorinnen und Senioren sollen an der Thüringer Straße in Eichen einen betreuten Platz zum Leben finden, auch soll es in diesem Stadtteil Waldbröls neuen Wohnraum, Büros für Dienstleister, eine Kindertagesstätte und Einzelhandel geben. Auf einer Fläche von etwa 20.000 Quadratmetern entlang der Thüringer und der Mecklenburger Straße sowie des Schwalbenwegs wächst ein Pflegecampus, Betreiber wird ein Unternehmen aus Rheinbach (bei Bonn), die Emida-Residenzen Holding-GmbH. Das berichtet Bauherr und Investor Thomas Baumann von der Secon Bau- und Boden-GmbH in Frankfurt am Main auf Anfrage dieser Zeitung. Allein in die Pflege würden in der Marktstadt rund 28 Millionen Euro investiert.
Planerin und Architekt gehen in Waldbröler Fachausschuss tief in die Details
Weil dieses Vorhaben aber bisher nicht mit dem für diese Brachflächen bestehenden Bebauungsplan übereinpassten, musste am Montagabend der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung des Rates ran und diesen entsprechend ändern – was auch mit mehrheitlicher Fürsprache geschah. Im März hatte Investor Baumann er der Waldbröler Politik erste Pläne seines Vorhabens präsentiert. Jetzt gingen Planerin Christine Loth (Siegen) und Architekt Daniel Ebert (Merenberg) tiefer ins Detail. In Eichen, so Loth, werde das Größtmögliche dessen realisiert, was dort überhaupt realisiert werden könne.
Politik übt Kritik an den Campus-Plänen für Waldbröl-Eichen
So muss eine neue Straße her, um über die Thüringer Straße die Anbindung an den Schwalbenweg zu schaffen, damit etwa Eltern ihre Kinder in die Betreuung bringen können, geplant sind vier Kita-Gruppen. Weil diese Strecke, eine Einbahnstraße, auch über privaten Grund führt, muss die Stadt Flächen pachten. War der Ausschuss im März noch recht angetan, so gab es diesmal Kritik für die Anbindung und den zu erwartenden Verkehr, auch gefielen einzelne Elemente nicht.
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Der SPD-Verordneten Anne Pampus gefielen etwa die vielen, verstreuten Parkplätze nicht, sie sähe lieber einen zentralen Stellplatz. Dazu Architekt Daniel Ebert: „Wir wollen nicht, dass es da aussieht wie auf dem Parkplatz eines Supermarktes.“ Dass Bäume bisher nur auf den Skizzen stehen, am Ende aber nicht in den realen Boden gebracht werden, das fürchtete Claudia Hein (Grüne): Im verabschiedeten Beschluss heißt es nun, dass pro 600 Quadratmeter bebauter Fläche ein Baum stehen muss – davon ausgenommen sind die Randbereiche des Campus-Geländes.
In dessen Mitte entstehen sollen ein Pflegeheim mit 90 Plätzen und zehn Plätzen in der Kurzzeitpflege, 40 betreute Appartements und 20 Plätze in der Tagespflege, zudem die Kita mit eben vier Gruppen und einem 1000 Quadratmeter großen, einsehbaren Garten, untergebracht in „luftigen“ Komplexen mit zwei bis vier Vollgeschossen. Kita und Pflegeheim kommen in das höchste Gebäude, es ist „H“-förmig. Gebaut werden soll ab September oder Oktober kommenden Jahres. „Im Februar stellen wir den Bauantrag“, kündigte Investor Thomas Baumann zudem an.