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Wandern, was sonst?Spazieren in der Oberbergischen Natur wird immer beliebter

Lesezeit 3 Minuten

Marga und Rainer Guttmann aus Krefeld an der Neye.

Wipperfürth/Lindlar – Anderthalb Stunden sind Marga und Rainer Guttmann aus Krefeld am Samstagmorgen gefahren, um in Wipperfürth wandern zu gehen: „Wir wollten mal wieder etwas Neues sehen“, erklärt Marga Guttmann. In seiner Heimat kennt das Paar bereits alle Routen in- und auswendig. Vor kurzem haben sie sich einen Wanderführer für das Bergische Land zugelegt. Die heutige Runde wird sie über rund elf Kilometer um die Neyetalsperre führen. „Im Herbst letzten Jahres haben wir bereits eine Wanderung in Hückeswagen gemacht, die uns sehr gut gefallen hat. Das Bergische ist mit seinen leichten Anstiegen etwas herausfordernder als unsere Heimat und das gefällt uns“, sagt Rainer Guttmann. Ein bis zwei Mal wöchentlich packen die Eheleute Wanderschuhe und Rucksack und machen sich auf die die Natur. Vor allem zu Zeiten von Corona ist die Zeit an der frischen Luft für sie ein willkommener Zeitvertreib.

Damit ist das Ehepaar aus Krefeld nicht allein: Am Samstagvormittag füllt sich nach und nach der Parkplatz neben dem Gasthaus zur Neyetalsperre. Neben den heimischen Kennzeichen finden sich dort auch zahlreiche Gäste aus anderen Regionen, wie etwa Leverkusen, Hagen und Köln. „Rund um Wipperfürth gibt es viele Routen, die Touristen anlocken. Zu den Hotspots zählen neben der Neyetalsperre auch der Heimatweg und die Wasserquintett-Wege“, erklärt Martin Graffmann, Tourismusbeauftragter der Stadt Wipperfürth.

Hier gibt es Informationen

Auf der Homepage von Lindlar Touristik finden Interessierte Informationen und Wegbeschreibungen. Die dazugehörige Wanderkarte kann bestellt und nach Terminvereinbarung abgeholt oder postalisch zugeschickt werden, unter 0 22 66/96 407 oder per E-Mail an lindlartouristik@lindlar.de.

www.lindlar-touristik.de

Auch zu den zahlreichen Routen rund um die Hansestadt Wipperfürth finden sich viele Informationen und Karten online.

www.tourismus.wipperfuerth.de

Marina und Uwe Mieckley sind aus Wuppertal angereist und zum ersten Mal an der Neyetalsperre. „Irgendwie muss man die Zeit ja rumbekommen“, findet Marina Mieckley. Schon öfter hat das Paar den Weg ins Oberbergische auf sich genommen, um dem Alltag in der Heimat für ein paar Stunden zu entfliehen. „Bisher haben wir nur positive Erfahrungen gemacht. Auch bei so schönem Wetter wie heute, wenn es viele Menschen nach draußen treibt, kann man immer gut Abstand zueinander halten“, so ihr Mann. Die Route um die Talsperre haben die beiden in einer speziellen Wander-App entdeckt.

„Solche Apps mögen zwar praktisch sein und einen guten Überblick geben, aber oft führen die Wege, die dort empfohlen werden, über Privatgrundstücke. Darauf sollte man achten“, empfiehlt Stephan Halbach von Lindlar-Touristik. Auch in Lindlar sei es in den vergangenen Monaten zu einem Anstieg von Wanderern bekommen, sowohl von Einheimischen, als auch von auswärtigen Besuchern: „Unsere eigenen Beobachtungen und die Rückmeldungen der Lindlarer belegen dieses Wachstum, wie auch unsere Flyer-Boxen für Wanderwege, die nach dem Wochenende immer leer sind.“ Dies sei für den Tourismus einerseits erfreulich, jedoch müsse auf den nötigen Sicherheitsabstand geachtet werden, so Halbach.

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Auf dem Lindlarer Steinhauerpfad, ein beliebter Wanderweg für Einheimische und Touristen, ist von Menschenansammlungen zumindest am Samstagvormittag nichts zu sehen. Trotz des schönen Wetters trifft man nur vereinzelt auf Spaziergänger und Wanderer. Felix (11) und seine Schwester Fenja (dreizehn) aus Bergisch Gladbach sind auf dem Steinhauerpfad mit ihrem Vater Markus Feneberg unterwegs und haben bereits kleine Grauwacke-Tafeln als Andenken an ihre Wanderung gefunden. „Ich komme aus Bayern und besuche meine Kinder alle zwei Wochen. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Wanderrouten“, berichtet der Vater. Nach dem Steinhauerpfad gehe es für die Familie auf den Energieweg in Engelskirchen.