Wegbereiter ins EheglückEhrenamtler trauen Paare in Morsbachs Kulturbahnhof
Morsbach – „Ich freue mich sehr darauf, die Paare künftig auf diesem Weg der Freude zu begleiten“, sagt die Morsbacherin Marion Buchen, frisch gebackene Standesbeamtin der Gemeinde Morsbach und eine von drei Morsbachern und Morsbacherinnen, die für dieses Ehrenamt ausgewählt worden sind. Buchen hatte sich Anfang des Jahres auf die Stellenausschreibung der Gemeinde beworben. „Das gibt mir einen schönen Ausgleich zu meinen Beruf“, findet die Pflegedienstleiterin.
Auch ihre neue „Amtskollegin“ Catharina Junghans, die als Leistungssachbearbeiterin im Gummersbacher Jobcenter arbeitet, ist freudig gespannt auf die neue Herausforderung. „Ich war schon länger auf der Suche nach einem Ehrenamt, das zu mir passt, und da kam diese Chance genau richtig“, erzählt sie.
Ehemaliger Bürgermeister im Ehrenamt
Der dritte Neue im Bund, Michael Wagener, ist dagegen schon ein alter Hase: Denn er hat in seiner Zeit als Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Wissen schon viele Trauungen vollzogen. „Aber meine Tochter lebt in Morsbach und hat mich auf dieses neue Ehrenamt aufmerksam gemacht“, sagt der Pensionär, der sich dann auf offiziellem Weg als Ehrenamtler beworben hat – inklusive Vorstellungsgespräch beim Amtskollegen Jörg Bukowski in Morsbach!
Gemeinsam mit dem pensionierten ehemaligen Standesbeamten der Gemeinde, Ulrich Marciniak, der als Ehrenamtler weiterhin zur Verfügung steht, und seiner Amtsnachfolgerin Marita Schneider sorgen künftig insgesamt fünf Standesbeamte dafür, dass sich Paare in Oberbergs kleinster Gemeinde auch zu außergewöhnlichen Zeiten das Ja-Wort geben können. „Denn in den vergangenen Jahren häuften sich die Anfragen, ob Trauungen auch samstags möglich sind“, berichtet Susanne Hammer, zuständige Fachbereichsleiterin Leistungs- und Ordnungsverwaltung.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Zudem kommt der standesamtlichen Hochzeit eine immer größere Bedeutung zu und der Tag wird auch immer festlicher zelebriert“, ergänzt Rathauschef Bukowski. Deshalb habe Morsbach das Standesamt nicht nur personell aufgestockt, sondern auch im frisch renovierten historischen Bahnhofsgebäude ein neues Trauzimmer eingerichtet. Der geschmackvoll gestaltete Raum mit den hohen Decken und den großen, im alten Stil belassenen Fenstern fasst bis zu 50 Personen die gleich nebenan auch bewirtet werden könnten. Für ihren Aufwand erhalten die Ehrenamtler 25 Euro pro Trauung.
Am Mittwoch, 21. Juli, werden drei der neuen Ehrenamtler ganz offiziell von der Gemeinde Morsbach zu Ehren-Beamten ernannt, die vierte im Bunde, Catharina Junghans, muss erst noch den entsprechenden Lehrgang an der Akademie für Personenstandswesen in Bad Salzschlirf absolvieren, bevor sie die Ernennungsurkunde in Empfang nehmen darf.
Doch dann kann es losgehen mit den Hochzeiten im schönen neuen Trauzimmer in den Mauern des historischen Bahnhofs. Und wenn es nach Bürgermeister Bukowski geht, dann könnten die Hochzeitspaare dort künftig auch gleich auf der Draisine vorrollen, denn er möchte die alten Gleise gerne mit Hilfe eines Draisinen-Vereins wiederbeleben und sucht auch dafür engagierte Ehrenamtler.