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Lob für Wiehler Klima-ProjekteGrüner Staatssekretär Krischer besucht Oberholzen

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Die Energiewende funktioniert auch auf dem Dorf, meinen Oliver Krischer (m.) und seine oberbergischen Mitstreiter (v.l.) Sabine Grützmacher, Jürgen Körber, Manfred Blumberg und Ines Pack.

Wiehl-Oberholzen – Sogar das Wetter machte mit und warb für Sonnenenergie. Das Wiehler Dörfchen Oberholzen präsentierte sich dem prominenten Besucher als grünes Idyll. Wie Oliver Kischer aber schon wusste, bevor er sich am bunt bemalten Kräuterhaus in der Ortsmitte umschaute, ist die Nachhaltigkeit dort nicht nur Fassade.

„Ich finde klasse, was Ihr hier im Ort auf den Weg bringt“, lobte der Parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundeswirtschaftsministerium beim Wahlkampfbesuch am Dienstag. Die vielfältigen Projekte der regionalen Energiegewinnung, Versorgung und Wertschöpfung, die im Ort angeschoben wurden, sind für den Grünen-Politiker zukunftsweisend.

Kräuterhaus-Chefin präsentiert neuen Schaugarten

Grünen-Landtagskandidat Marc Zimmermann moderierte eine Diskussion, in den sich mehrere Initiativen vorstellten: So der Verein für die „Nutzung oekologisch verträglicher Energiesysteme“ (Nove), dessen Arbeit Manfred Fischer erläuterte. Dem Staatssekretär überreichte Fischer eine Denkschrift über die die energetische Zukunft im ländlichen Raum. Sebastian Klein sprach über die „Solidarische Landwirtschaft“ (Solawi), die in Oberholzen eine eigene Ausgabestelle hat. Kräuterhaus-Chefin Ines Pack präsentierte ihren neuen Schaugarten. Yannic Hürholz und sein Quartett JazzBar91 sorgten für Musik.

Die zentrale Rolle der nachhaltigen Entwicklung im Dorf haben die Grünen-Kommunalpolitiker Barbara Degener und Jürgen Körber übernommen. Degener stellte die „Interessengemeinschaft lebendiges Oberholzen“ (IglO) und deren aktuelles Projekt „Lebendige Scheune“ vor. Der Anbau an Degeners Haus wird derzeit saniert und für eine vielfältige Nutzung ausgebaut: Als Solawi-Stützpunkt, als Zentrale eines Nahwärmenetzes und als Kulturzentrum. Im Herbst steht die Eröffnung an. Degener berichtete aber auch von Rückschlägen und von mangelnder Resonanz im Dorf.

„Das Gebot der Stunde bei der Energiewende“

Und sie bat den Staatssekretär sich dafür einzusetzen, dass staatliche Förderungen wie die Leader-Programm mit weniger Bürokratie verbunden sind. Krischer hatte denn auch schon in seinem Eröffnungsstatement gesagt: „Der Abbau von bürokratischen Hürden ist das Gebot der Stunde bei der Energiewende.“ Allzu lange habe sich Deutschland auf ein Geschäftsmodell verlassen, das auf „Putins billigem Gas“ basiert, kritisierte der Staatssekretär. Was die Grünen seit 30 Jahren predigen, sei nun zügig umzusetzen, indem die Regierung den Investitionsstau auflöst. Und zwar gleichzeitig bei Windkraft, Photovoltaik, Nahwärme und Gebäudesanierung.

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In der Diskussion sprach sich Krischer dafür aus, das Handwerk als entscheidenden Faktor der Energiewende zu stärken: „Wenn es einen Beruf gibt, der Zukunft hat, dann dieser.“ Den Kritikern der Windenergie gab der Politiker zu bedenken, dass diese „nicht das größte Problem des Artenschutzes“ sei. Wenn man die örtlich Betroffenen am Profit beteilige und neue Rotoren mit Naturschutzmaßnahmen verknüpfe, hätten alle etwas davon.