Der Liebsten aufgelauertBielsteiner feiern eiserne Hochzeit
Wiehl – Viele Paare träumen davon, gemeinsam alt zu werden: Hildegard (91) und Theo Greb (92) ist dies gelungen: Nach 65 gemeinsamen Lebensjahren ist ihre Ehe robust wie Eisen, fest und unbiegsam.
Ihre Liebe begann 1953. Als die gelernte Drogistin vor der Post in Bielstein stand und den jungen Mann der Güterpost aus Waldbröl brachte, fragte, ob er wisse, wie man zur Dahlienschau nach Wiehl komme. Das wusste er nicht. Aber er wusste sofort, dass ihm die junge Frau gefiel, der er immer wieder auflauerte, als sie nach der Mittagspause zurück zur Arbeit ging.
Zu Touren mit dem Motorrad und ins Kino eingeladen
Bald lud er Hildegard, geborene Diesem, zu einer Tour mit seinem Motorrad nach Nümbrecht ein, ging mit ihr ins Kino oder Kaffee trinken. „Wir haben dann alles im Zweijahrestakt gemacht“, sagt die Jubilarin: „Wir haben uns 1955 verlobt, 1957 geheiratet und 1959 kam unser Sohn Christof zur Welt.“
Die Jubilare
Über ihre Ehe sagen beide: „Es waren harmonische Jahre, mit viel Fröhlichkeit und Lachen, Natürlich hat es auch Differenzen gegeben, aber wir sind nie im Streit schlafen gegangen.“
Hildegard Greb schätzt an ihrem Mann, dass er immer für sie da war und „auch heute da ist. Ohne meinen Mann geht gar nichts.“ Mit seinem handwerklichen Geschick hat er unser Haus in Ordnung gehalten, sogar die Nachbarn sagten: „Nicht verzagen, Theo fragen“.
Theo Greb schätzt an seiner Frau die hausfraulichen Fähigkeiten, ihre Fröhlichkeit sowie ihre Musik, „sie half uns auch über schwere Stunden.“ (sur)
Stolz zeigt die 91-Jährige Schwarz-Weiß-Fotos von der Trauung in der Oberbantenberger Kirche. „Das wunderschöne Brautkleid hat meine Cousine für mich genäht“, erzählt die Jubilarin. Anschließend wurde im Haus der Eltern gefeiert, dort wohnt das Jubelpaar noch heute.
Auf Hochzeitsreise ging es mit einem alten VW Käfer, den der gelernte Kfz-Mechaniker auf Vordermann gebracht hatte. „Wir landeten in Obermaiselstein, die Übernachtung kostete damals 3,50 D-Mark“, erinnern sich die Jubilare, die von da an regelmäßig ins Allgäu fuhren. Schöne Touren machten sie auch mit Freunden aus dem gemischten Kegelclub „Die Fallsüchtigen“. „Wir waren in Andalusien, auf Kreta und Mallorca, haben mit unseren Freunden viel gelacht und hatten viel Spaß.“
Handarbeiten aller Art waren immer Hildegards großes Hobby
Mit der Geburt des Sohnes hängte die Drogistin ihren Beruf an den Nagel. Später arbeitete sie zehn Jahre auf dem Drabenderhöher Postamt. Zur Entspannung spielte sie Klavier und Akkordeon, sang im Oberbantenberger Frauenchor. Handarbeiten waren ihr großes Hobby.
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Besonders schlimm war es für Theo Greb, der in Wies bei Waldbröl aufgewachsen ist, als er mit 14 Jahren in den Krieg eingezogen wurde, um am Westwall zu dienen. „Drei Monate später durfte ich nach Hause, aber eine Woche später stand wieder jemand vor der Tür, um mich und meinen Kumpel abzuholen. Wir sind in den Wald geflüchtet und haben uns versteckt. Man hat uns nicht gefunden.“ Theo Greb arbeitete als Kfz-Mechaniker in einer Werkstatt der Post in Waldbröl, in der nach dem Krieg die Fahrzeuge in Stand gesetzt wurden. Mehr als 40 Jahre war er später als Busfahrer unterwegs, mehr als 50 Jahre war er Sänger im Bielsteiner Männerchor.
Mit Schwimmen und Fahrradfahren hielten sich die Eheleute bis ins hohe Alter gemeinsam fit. Große Freude haben sie heute an zwei Enkeln und fünf Urenkeln.