Die Traditionsmarke Merten soll zukunftssicher gemacht werden. Die Konzernführung hat der Belegschaft eine Standortsicherung bis 2031 versprochen.
StandortsicherungSchneider Electric investiert in Wiehl zehn Millionen
Der französische Technik-Konzern Schneider Electric plant, in den kommenden beiden Jahren zehn Millionen Euro in seine Produktion in Wiehl-Bomig zu investieren. Dadurch soll die dort heimische Marke Merten gestärkt und der Standort langfristig wettbewerbsfähig gemacht werden, kündigt Schneider Electric an. Die Konzernführung hat der Belegschaft eine Standortsicherung bis 2031 versprochen.
Die Firmen Merten wurde 1906 in Gummersbach-Windhagen als Hersteller von Elektroinstallationsteilen gegründet. Seit 2006 gehört das Unternehmen zum französischen Konzern Schneider Electric. Dieser beschäftigt sich mit Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung von Industrieanlagen.Vernetzte Produkte, Software und Dienstleistungen sollen widerstandsfähige Infrastrukturen, sichere Rechenzentren, intelligente Gebäude und zukunftsfähige Wohnhäuser gewährleisten.
Wiehl ist das Innovationszentrum
Merten produziert Schalterprogramme, Bewegungsmelder und Lösungen für die intelligente Gebäudesystemtechnik. Dazu gehört etwa die Verknüpfung der Photovoltaik-Anlage mit der Wärmepumpe und der Ladestation für das E-Auto. Vor zehn Jahren wurde das Merten-Werk in Drolshagen aufgegeben und die Kapazitäten in Wiehl konzentriert. Im Bomiger Industriegebiet eröffnete Schneider Electric erst im vergangenen ein Innovationszentrum, das als Schulungsstätte und Showroom für das Elektrohandwerk genutzt wird.
Wiehl fungiert im Konzern als Kompetenzzentrum für Elektroinstallationsmaterial und Gebäudeautomatisierung und produziert neben Merten auch weitere Marken des Konzerns wie Ritto und ABN, teilt das Unternehmen mit. „Diese positive Entwicklung wird durch Schneider Electric mit einer Standortsicherung und Investitionen von zehn Millionen Euro über die nächsten Jahre bekräftigt.“
Standort Wiehl wird weiter modernisiert
Das Geld fließt in nahezu alle Bereiche. Die geplanten Investitionen umfassen die Anschaffung von Maschinen, Gebäudemodernisierungen, Kamerasystemen und Elektroladestationen für Mitarbeiter. Zudem werden neue Spritzgussmaschinen mit automatisierten Cobots sowie Montagelinien implementiert, begleitet von umfangreichen Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen für die Belegschaft.
Das für das deutschsprachige Personal zuständige Mitglied der Schneider-Geschäftsführung, Iris Bruckhaus, versichert in einer Pressemitteilung, dass die Investition in Wiehl gut zur globalen Ausrichtung des Konzerns hinsichtlich seiner sozialen Verantwortung gegenüber Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden passt. So werde auch das Engagement in der „Schneider School vor Ort“ bis 2031 verlängert.
Neben der regulären Ausbildung werden mindestens fünf Förderstellen für benachteiligte und schwer vermittelbare Jugendliche bereitgestellt. Diese Maßnahmen sind in einem Ergänzungstarif mit der IG Metall geregelt. Werner Kusel, Bevollmächtigter Geschäftsführer der IG Metall, wird mit der Aussage zitiert: „Hier zeigt sich, dass Schneider Electric nicht nur Lippenbekenntnisse in Sachen sozialer Verantwortung abgibt, sondern einen konkreten, pragmatischen Ansatz findet, jungen Menschen aus Oberberg Perspektiven zu geben.“
Mit Daniel Rook als neuem Aufsichtsratsvorsitzenden der Merten GmbH und langjährigem Topmanager bei Schneider Electric habe der Standort in Wiehl einen starken Fürsprecher, betont das Unternehmen. Auch Erdogan Caylak, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Merten GmbH, sieht die Übernahme von Merten durch Schneider Electric rückblickend als einen Gewinn für beide Seiten. Mit der Investition in Wiehl beweise Schneider Electric sich als „verlässlicher, vertrauenswürdiger und zukunftsweisender Arbeitgeber“. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten, sagt Betriebsratschef Caylak, sei dies ein wichtiges Zeichen von Sicherheit und Zukunft für die Belegschaft.