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Luftiger WohnraumIn einem Wiehler Dorf wurde ein sieben Meter hoher Nistplatz errichtet

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Sieben Männer und ein Mädchen stehen an einem Trecker und vor einem in die Höhe ragenden Nistplatz.

Über die ersten Schwalben freuen sich (v.r.) Dietmar Baumann (Nabu), Waldruhe-Leiter Frank Romanow, Erbauer Hamza Ahmetovic und die Mitglieder der Dorfgemeinschaft.

Einziehen sollen in den neuen Nistplatz in der Wiehler Ortschaft Wald Schwalben.

In sieben Metern Höhe warten in Wiehl-Wald derzeit 14 bezugsfertige Behausungen auf Bewohner. Zudem gibt es oben an dem zweieinhalb mal zweieinhalb Meter großen Holzgebäude reichlich Platz für den Eigenbau vieler weiterer Wohnungen. Einziehen sollen hier Schwalben, für die der Verschönerungsverein Börnhausen/Wald in Eigenarbeit den Nistplatz errichtet hat.

„Jetzt ist allerdings Geduld gefragt“, erklärt Dietmar Hartmann vom Naturschutzbund (Nabu) Oberberg. Der Ehrenamtliche aus dem Vorstand hat den Verein beim Bau des hohen Hauses mit Fachwissen begleitet. Gebaut worden ist es vor allem für die heimischen Mehlschwalben, die sich aber derzeit noch im afrikanischen Winterquartier befinden. „Wir rechnen mit ihrem Anflug ab Mitte April, bei der derzeitigen Kälte kann es aber auch Mai werden“, mutmaßt Hartmann.

Im Bröltal dauerte es sieben Jahre, bis der Nistplatz angenommen wurde

Und selbst wenn dann immer noch keine Schwalbe den Sommer in Wald macht, sei das noch lange kein Misserfolg: „Die Tiere brauchen einfach ihre Zeit, bis sie einen Nistplatz annehmen.“ So habe es bei einem ähnlichen Nistangebot im Bröltal ganze sieben Jahre gedauert, bis die ersten Schwalben eingezogen sind. „Heute wird dieses Haus aber rege genutzt.“

Initiator des Nistplatzes in Wald war Anwohner Udo Schumacher. Der Rentner ist im Dorf aufgewachsen und erinnert sich an Zeiten, als die Schwalben noch sämtliche Leitungen über den Häusern bevölkerten. Ihr neuer Nistplatz steht nun auf dem Grundstück von „Waldruhe“, einer Wohneinrichtung für psychisch Kranke. „In unseren Ställen nisten bereits einige Schwalben, und wir freuen uns auf viele weitere“, sagt Frank Romanow, Leiter der Wohnstätten der Theodor-Fliedner-Stiftung.

Auf dem Gelände wurden Wildblumen gesät, zudem lässt Romanow die Böschungen rund um die Wohnhäuser nicht mehr mähen. „Das ist perfekt für Insekten, die wiederum als Nahrung für Schwalben dienen“, sagt Nabu-Fachmann Hartmann, der sich für das Engagement bei allen Beteiligten bedankt.

Tatkräftig hat sich vor allem Hamza Ahmetovic eingesetzt. „Das war mein erster Nistbau, die Anleitung habe ich im Internet gefunden“, erzählt er. Unterstützt wurde das Projekt auch durch das „Wiehler Dorfprogramm“, mit dem die Stadt ihre Dörfer und deren ehrenamtliches Engagement fördert, jährlich mit insgesamt 20 000 Euro .

Jetzt fehlen nur noch die Schwalben. In Wald finden sie laut Dietmar Hartmann vom Nabu die passende Infrastruktur vorfinden: „Hier gibt es Luftraum für den freien Flug, genügend Trinkwasser und Lehmboden für den weiteren Nestbau.“

Der Nabu freut sich über weitere Nistplatz-Aktionen, Interessierte können sich dazu melden unter info@nabu-oberberg.de.