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VandalismusStadt Wiehl geht gegen Stickerflut vor

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann in Warnweste spritzt ein Hinweisschild ab.

Die Entfernung der Aufkleber von den Verkehrsschildern wurde einer Fachfirma übertragen.

Die Aufkleber zu entfernen, ist aufwendig und teuer. Das Ordnungsamt zeigt darum alle Fälle an. Auch die Graffiti-Übermalung kostet viel Geld.

Überall in Oberberg ärgern sich die Leute darüber, in Wiehl ist das Problem besonders augenfällig: Verkehrsschilder werden flächendeckend mit Fußballfanaufklebern zugepflastert, immer öfter außerdem mit Sprühfarbe beschmiert. Die Wiehler Stadtverwaltung geht dagegen vor. Im Zentrum sind jetzt die Schilder von einer Spezialfirma gereinigt worden, Oberwiehl und Bielstein sollen folgen, teilt die Stadt mit.

In den vergangenen Monaten habe die Unsitte deutlich zugenommen, Verkehrsschilder mit Aufklebern zu versehen oder mit Farbe zu besprühen, hat die Stadt feststellen müssen und warnt die Täter: „Sämtliche Fälle bringt das Ordnungsamt zur Anzeige.“

Stadt Wiehl zahlt 5000 Euro an Fachfirma

Mit der Beschädigung der Schilder seien zum einen rechtliche Probleme verbunden: Teilweise sei es nicht mehr möglich, Knöllchen zu schreiben weil die Zeitbegrenzung einer Parkfläche nicht lesbar ist. Schwerwiegend sei aber vor allem der wirtschaftliche Schaden. Da der Bauhof keine Kapazitäten dafür hat, musste die Stadt eine Fachfirma mit der aufwendigen Entfernung der Aufkleber beauftragen, was bei der ersten Aktion mit Kosten in Höhe von 5000 Euro verbunden war. Einige Schilder seien allerdings so beschädigt worden, dass sie sogar ausgetauscht werden müssen.

„Auf jeden Fall handelt es sich bei beklebten Verkehrsschildern nicht um Bagatellschäden“, teilt die Stadt mit. Leider bestehe die Gefahr, dass auf frisch gereinigten Schildern bald neue Aufkleber auftauchen. Die Stadt bittet: „Wer also Leute beobachtet, die sich in der Form an Schildern zu schaffen machen, sollte die Polizei alarmieren.“

Im alten Kurpark und im Wiehlpark gibt es derweil ein Problem mit Graffiti. Wöchentlich lässt die Stadt dort neue Schmierereien entfernen. Dabei orientiere man sich an Erfahrungen aus Großstädten: „Wo ein Graffiti ist, sinkt die Hemmschwelle für weitere Sprüherei.“ Das wolle die Stadt vermeiden.

In der Antwort auf eine aktuelle Anfrage der AfD-Fraktion hat die Stadt am Dienstag die Kosten der Graffiti-Beseitigung auf rund 2000 Euro beziffert. Dazu kämen Kosten für Reparaturen und Ersatzbeschaffungen wegen Schäden am Seecafé und anderen Einrichtungen in Höhe von mehr als 6000 Euro. Als Gegenmaßnahme seien an bestimmten prädestinierten Bauwerken ein Graffitischutzanstrich aufgebracht worden. Zudem setzt die Stadt auf einen privaten Sicherheitsdienst, der potenzielle Täter abschrecken soll. Seit der Parkeröffnung im Juli 2023 seien dafür Kosten von mehr als 40 000 Euro aufgelaufen.   Unterm Strich spricht die Stadt in ihrer Stellungnahme von „einigen wenigen Fällen von Vandalismus“.

Und im Hinblick auf Fotos von überfüllten Mülleimern, die montags in den Sozialen Medien verbreitet werden, gibt die Stadtverwaltung zu bedenken, dass diese aus einem anderen Blickwinkel „auch für den Erfolg des Parks stehen“.