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Vor über 800 FansWiehl und Nümbrecht teilen sich im oberbergischen Derby die Punkte

Lesezeit 3 Minuten
Szene aus einem Fußballspiel

Mehr als 800 Zuschauer wollten das Landesliga-Derby zwischen dem FV Wiehl und dem SSV Nümbrecht sehen.

Für Nümbrecht ist ein Punkt aus dem Derby im Meisterschaftsrennen zu wenig. Die Wiehler freuen sich über einen Last-Minute-Ausgleich. 

Mehr als 800 Zuschauer sahen das Landesliga-Derby zwischen dem FV Wiehl und dem SSV Nümbrecht auf der Walter-Lück-Sportanlage. Am Ende stand es 2:2-Unentschieden. Für den Gast war das im Meisterrennen sicherlich zu wenig, während der FV Wiehl sich über einen ganz wichtigen Punkt im Abstiegskampf freute.

FV Wiehl – SSV Nümbrecht 2:2 (1:1). In der Schlussphase spitzte sich das Derby zu und am Ende war es Spannung pur. Zunächst stach der Nümbrechter Joker. Der Toptorjäger der Liga, Robin Brummenbaum, kam nach 70 Minuten ins Spiel. Nach einem Freistoß des ebenfalls eingewechselten Joscha Trommler fasste sich der 30-Jährige ein Herz und erzielte mit Hilfe des Innenpfostens seinen 16. Saisontreffer.

Jubelszene aus dem Fußball

Nach dem Abstauber zum 1:0 freute sich Florian Liebelt (l.) mit seinem Wiehler Team.

Vier Minuten vor Schluss sahen die favorisierten Gäste wie der sichere Sieger aus, aber dann zog der Wiehler Trainer Sascha Mühlmann seinen Joker. Andi Sadrija kam unmittelbar nach Ende der regulären Spielzeit in die Partie und traf zwei Minuten später aus der Drehung aus 16 Metern in den Winkel.

Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Daniel Meys ab. Bei den Wiehler kannte die Freude nach dem Punktgewinn keine Grenzen, während sich die Gäste ärgerten, dass sie den greifbar nahen Sieg noch aus der Hand gaben.

Wiehls Trainer sah in Halbzeit zwei ein Chancenplus für sein Team

„Wir haben uns den Punkt verdient. Die Mannschaft hat eine tolle Mentalität an den Tag gelegt. Und ich fand uns auch fußballerisch ebenbürtig“, so Trainer Sascha Mühlmann, der in Durchgang zwei ein Chancenplus bei seinen Jungs sah.

Gästetrainer Torsten Reisewitz ärgerte sich maßlos, dass seine Jungs das 2:1 nicht über die Zeit brachten: „Wenn man in einem chancenarmen Spiel dieses Tor macht, dann muss man die letzten vier Minuten überstehen und die Bälle auch mal so lange aus der Anlage schießen, bis die Wiehler keine mehr haben.“ Zum dritten Mal innerhalb von fünf Wochen kassierte die Nümbrechter in der Nachspielzeit den Ausgleich und ließen so sechs Punkte liegen. Reisewitz: „Das ist dann leider auch die fehlende Qualität bei uns. Gier frisst Hirn. Da müssen wir dran arbeiten.“

Frischer Wind durch Wiehls spielenden Co-Trainer

Vor dem 2:1 für die Gäste hatten bereits beide Mannschaften ihre Chancen. Tom Hillenbach und Dennis Kania (zweimal) hatten die besten Möglichkeiten für den Gast. Auf der Wiehler Seite brachte der eingewechselte spielende Co-Trainer Jan Peters frischen Wind in die Offensive und sorgte einige Male für Gefahr vor dem Kasten von Julian Schoepe. Er hatte auch kurz vor dem Ausgleich bereits zwei gute Chancen.

In den ersten 45 Minuten gab es, wie so oft bei solchen Lokalkämpfen, wenig klare Möglichkeiten und Highlights. Die Gastgeber kamen sehr gut ins Spiel und konnten früh jubeln. SSV-Keeper Julian Schoepe konnte einen Schuss von Alexander Marks nur abklatschen und Florian Liebelt war zur Stelle und erzielte sein sechstes Saisontor.

Dann muss man die letzten vier Minuten überstehen und die Bälle auch mal so lange aus der Anlage schießen, bis die Wiehler keine mehr haben.
Nümbrechts Coach Torsten Reisewitz vermisste bei seinem Team die Cleverness in der Schlussphase

Danach kamen die Gäste besser ins Spiel und auch schnell zum Ausgleich. Nach einer Ecke von Marvin Hennecken zögerte FV-Keeper Maximilian Vollmer einen Moment, Kilian Seinsche schaltete am schnellsten und köpfte den Ausgleich. Bis zur Pause passierte dann nicht mehr viel. Nümbrecht hatte mehr vom Spiel, aber die Wiehler verteidigten bis auf zwei Schüsse aus der Distanz alles gut weg.

FV Wiehl: Vollmer; Derksen, Zwiebel (55. Stoffel), Schwarz, Liebelt, Marks (74. Krieger), Gültekin (55. Peters), Kütük (90.+1), Bülbül, Gailowitz, Ihekaire.

SSV Nümbrecht: Schoepe; Hillenbach, Bauerfeind (82. Großberndt), Grünberg, Seinsche, Hennecken (82. Schäfer), Becker, Paes (59. Trommler), Kania (71. Brummenbaum), Adamietz, Klein (59. Goße).

Tore: 1:0 Liebelt (6.), 1:1 Seinsche (19.), 1:2 Brummenbaum (86.), 2:2 Sadrija (90.+3).