Es fehlte nicht an Kritik, dennoch war die Stimmung konstruktiv. Bei der zweiten Drabenderhöher Bürgerwerkstatt deutete sich an, wohin die Reise geht.
Zweite BürgerwerkstattWiehler Baugebiet „Auf der Höhe“ nimmt Formen an
Das Interesse der Bürger am Baugebiet „Auf der Höhe“ ist anhaltend groß, die Diskussion verläuft weiterhin sachlich. Rund 100 Teilnehmer sind am Montag der Einladung der Stadt Wiehl zur zweiten Bürgerwerkstatt ins Drabenderhöher Stadtteilhaus gefolgt, noch mehr als beim Auftakt, vor allem Bürger aus der Umgebung, darunter viele zum ersten Mal. Und die Pläne werden konkreter.
Schon am Ende der ersten Runde der Bürgerbeteiligungswerkstatt Ende August zeichnete sich ab, dass es zwischen Brächen und Drabenderhöhe kein geschlossen bebautes Straßendorf geben soll. Diese Variante ist nun vom Tisch. Bei der „Vertiefungswerkstatt“ stellten Peter Berner und sein Planungsbüro Astoc nur noch ausgearbeitete Fassungen der anderen beiden Konzepte zur Diskussion. Demnach könnten entlang der B56 entweder zwei Blöcke mit einer „grünen Mitte“ entstehen oder drei „Inseln“. In beiden Fällen sollen auf insgesamt 6,4 Hektar emissionsarmes Gewerbe (an der Straße) und Wohnen (dahinter) ermöglicht werden. Im 21,2 Hektar großen Plangebiet bliebe also viel Platz für Natur und andere Freiräume.
Wiehler Bürger stellten kritische Fragen
Nach der Präsentation wurden die Pläne auf Tischen ausgebreitet, jeder Bürger konnte Kritik und Anregungen anbringen. Dabei ging es um Fragen wie: Wie massiv dürfen, wie kleinteilig müssen die Gebäude aussehen? Sind vier Geschosse nicht zu viel? Sollte das Quellgebiet nicht besser geschützt werden? Wie wird der Auto- und Fahrradverkehr organisiert?
Wer mochte, durfte sich anschließend auch in die Podiumsrunde setzen, in der Bürgermeister Ulrich Stücker mit den Planern und externen Experten diskutierte. Einigkeit herrschte darüber, dass eine Zukunftsvision erforderlich ist. Die Verwirklichung dieses Konzepts müsse aber schrittweise und flexibel erfolgen, um auf den konkreten Bedarf reagieren zu können. Den Anfang würde man in diesem Fall am Drabenderhöher Ortseingang im Bereich des Lidl-Markts machen, wo nach Einschätzung der Planer ohnehin eine städtebauliche Abrundung erforderlich ist. Erst danach würde jenseits einer grünen Schneise ein weiterer Block entstehen.
Bürgermeister Stücker möchte „in kleinen Schritten denken“. Er könnte sich vorstellen, dass ein dritter Bauabschnitt hintan gestellt und gegebenenfalls ganz aufgegeben wird. Diese Lösung würde auf eine Mischung der Varianten „Grüne Mitte“ und „Inseln“ hinauslaufen.
Am 28. November findet die Bürgerwerkstatt ihren Abschluss. Anfang des kommenden Jahres soll auf dieser Basis dann ein Rahmenplan für das Baugebiet „Auf der Höhe“ vorgelegt werden.