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PflegeWiehler Diakoniestation ist die älteste in NRW

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Eine Frau in Schwesterntracht mit Fahrrad und ein Mann mit einem Autolenkrad in der Hand stehen neben dem Vortragenden am Pult.

Ein Drahtesel und ein Lenkrad demonstrierten die Anfänge der mobilen Pflege. Vizebürgermeister Udo Kolpe (r.) blickte bei der Jubiläumsfeier zurück.

Die vier Wiehler Schwestern waren Pionierinnen, als sie sich 1972 zusammenschlossen. Heute gehören 210 Mitarbeitende zur „Diakonie vor Ort“.

Im Juli 1972 schlossen sich die vier Gemeindeschwestern der Wiehler Kirchengemeinden und der Kommune zu einer zentralen Station zusammen. Damit ist die ambulante Pflegestation die älteste in ganz NRW. Am Wochenende feierte die Diakoniestation Wiehl ihr 50-jähriges Bestehen mit Musik, Kabarett und Wortbeiträgen.

Die Diakoniestation Wiehl hat ihren Ursprung in der Krankenversorgung durch Gemeindeschwestern, deren Ausbildung jedoch bald nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen an die ambulante Pflege gerecht wurde. 1995 mussten die Kirchengemeinden auf die Einführung der Pflegeversicherung reagieren.

Wiehl wird Teil von „Diakonie vor Ort“

Geschäftsführer Sebastian Wirth berichtete: „Deshalb schlossen sich die Kirchengemeinden 2001 im Verband der Diakoniestation An der Agger und in Windeck zusammen.“ Als Name wurde „Diakonie vor Ort“ gewählt. „Das Versorgungsgebiet umfasst neben dem Stadtgebiet Wiehl die angrenzenden Orte, unter anderem Gummersbach, Bergneustadt und Nümbrecht und reicht bis hinein in den Reichshof und runter nach Windeck.“

„Die Krankenpflege ist sehr viel professioneller geworden in den vergangenen Jahrzehnten, aber auch die Bürokratie hat zugenommen“, sagte Wirth. „Deshalb legen wir viel Wert auf die Digitalisierung. Die Pflegekräfte werden entlastet und es bleibt mehr Zeit für den Menschen und seine Bedürfnisse.“ Rainer Schmidt, Pfarrer, Kabarettist und zugleich theologischer Vorstand der Diakonie Michaelshoven, der ohne Hände geboren wurde, nahm sich selbst und seine Behinderung wie gewohnt auf die Schippe, bis das Publikum Tränen lachte.

Wiehls stellvertretender Bürgermeister Udo Kolpe erinnerte an die Anfänge der Diakoniestation. Dafür holte er sich Unterstützung aus dem Publikum: Bernadeta Osowska schlüpfte in das Gewand der Gemeindeschwestern aus den 1960er Jahren und präsentierte ein Fahrrad, mit dem die Hausbesuche damals bewerkstelligt wurden. Der Musiker Pascal Diederich bekam ein Lenkrad in die Hand gedrückt, das den ersten fahrbaren Untersatz für die Diakoniestation in den 1970er Jahren symbolisierte.

Die Zeiten haben sich geändert: Heute sind rund 210 Mitarbeiter für die fünf Stationen der „Diakonie vor Ort“ tätig und kümmern sich im Versorgungsgebiet um etwa 1400 Patienten.