Wildem Getreide auf der SpurIm Lindlarer Freilichtmuseum wachsen alte Pflanzenarten
Lindlar – Die Sonnenblume „Moulin Rouge“ will nicht so richtig, dafür wächst die „Alblinse“, benannt nach ihrer schwäbischen Herkunft, umso besser. Im Archäobotanischen Garten des Freilichtmuseums in Lindlar gibt es viel zu sehen und noch mehr zu lernen.
Angelegt wurde der Schaugarten im Museum des Landschaftsverbands Rheinland bereits im Herbst 2018, um Besuchern die Möglichkeit zu geben, die Vielfalt und Variationsbreite heimischer Kulturpflanzen zu ganz praktisch entdecken und ihr Wissen durch die Gartenführungen zu vertiefen.
Im Herbst sind Kurse geplant
Jetzt hat das Museum didaktisch aufgerüstet, eine neue Beschilderung für die Pflanzen aufgestellt und eine große Infotafel installiert. Darüber hinaus wurden begleitende Schulungsmaterialien erstellt und eine technische Grundausstattung angeschafft, damit die Teilnehmer an Kursen im Rahmen des ökologischen Seminarprogrammes zukünftig am Stereomikroskop selbstständig die gezeigten Getreidearten untersuchen und bestimmen können.
Stephan Hahn ist wissenschaftlicher Referent für Ökologie des Lindlarer Freilichtmuseums. Er hofft, im Herbst endlich mit den Kursen über Archäobotanik, Kulturpflanzen- und Landwirtschaftsgeschichte sowie Sortenvielfalt beginnen zu können.
Hintergrund
Die Archäobotanik ist ein Mischgebiet der Archäologie und der Botanik. Untersucht werden die Vegetations- und Agrargeschichte. Dazu ziehen Archäobotaniker zum Beispiel Funde zu Hilfe, die ihre engen Kollegen, die Archäologen, bei Ausgrabungen gefunden haben und die pflanzlichen Ursprungs sind.
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Die Archäobotaniker versuchen, diesen Teil der Vegetationsgeschichte zu rekonstruieren. In Lindlar wird das Projekt des Archäobotanischen Gartens mit rund 7500 Euro durch den Deutschen Verband für Archäologie (DVA) mit Mitteln des Bundes gefördert, der Verein der Freunde und Förderer des Bergischen Freilichtmuseums Lindlar hat sich für die Förderung ebenfalls stark gemacht. Das Projekt „Archäobotanischer Garten“ ist dadurch dauerhaft im Freilichtmuseum zu sehen.