Neben Bodo LöttgenWipperfürther Berger gehört neuer CDU-Fraktion an
Oberberg – Als sein Sieg nur noch reine Formsache war, rückte CDU-Kandidat Christian Berger am Sonntag um kurz nach 19 Uhr vor dem Gummersbacher Kreishaus an, um sich feiern zu lassen. Begleitet vom Jubel und Applaus seiner Parteikollegen nahm der Industriekaufmann aus Wipperfürth die Glückwünsche seines Kontrahenten von der SPD, Thorben Peping, entgegen. Berger wird als neuer Abgeordneter für den oberbergischen Nordkreis in den Landtag nach Düsseldorf ziehen – und damit in die Fußstapfen des langjährigen CDU-Abgeordneten Peter Biesenbach treten.
Wobei: Dass er Biesenbach als Abgeordneter nachfolgen darf, erfülle ihn zwar mit Demut, sagte Berger. Doch in dessen große Fußstapfen wolle er gar nicht treten: „Ich werde meinen eigenen Weg in Düsseldorf finden – mit Schuhgröße 46 sind meine Füße dafür ja groß genug.“
Löttgen will Berger helfend zur Seite stehen
Sein Partei- und nun Fraktionskollege Bodo Löttgen, der sein Mandat in Oberbergs südlichem Wahlkreis verteidigte, habe ihm versprochen, in den ersten Tagen und Wochen helfend zur Seite zu stehen. Auf ein klares Ergebnis zu seinen Gunsten hatte Berger gehofft – dass es so deutlich ausfallen würde, freute ihn besonders: „Für einen Newcomer ist das super.“
Auf seinem Sieg wolle er sich nicht ausruhen, versicherte der neue Abgeordnete: „Jetzt heißt es, Ärmel hochkrempeln. Am Dienstag findet unsere erste Fraktionssitzung statt.“ Zuvor aber machte sich Berger vom Kreishaus auf in seine Heimatstadt Wipperfürth. In der Alten Drahtzieherei war die Wahlfete: „Die habe ich vorher Trotz-oder-Triumph-Party genannt.“ Jetzt wurde es ein Triumph.
„Ich habe mehr Stimmen bekommen als meine Partei“
Auf der Verliererseite hingegen hieß es: Wunden lecken. SPD-Kandidat Thorben Peping zeigte sich über sein persönliches Abschneiden in seinem Wahlkreis „relativ zufrieden“: „Ich habe mehr Stimmen bekommen als meine Partei.“ Als Sozialdemokrat im Oberbergischen Kreis gegen den Trend zu gewinnen, funktioniere jedoch leider nicht, suchte Peping nach einer Erklärung. Dass seine Partei in Düsseldorf künftig mitregieren kann, erwartete er nicht.
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Auch SPD-Kandidat Tobias Schneider blieb nichts anderes, als seinem Kontrahenten Bodo Löttgen aus der Ferne zu seinem Wahlsieg zu gratulieren. Wenngleich er nicht so viele Stimmen auf sich verbuchen konnte wie der CDU-Mann, freute sich Schneider über ein „tolles Ergebnis“ in Morsbach: „Das bestätigt mich in meiner politischen Arbeit.“ Schneider hält es nun für dringend geboten, dass die SPD im Land das Wahlergebnis aufarbeitet: „Fest steht, dass wir die Wähler nicht an die Urne gebracht haben. Wir müssen deutlicher machen, wofür wir als SPD stehen.“