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Ein Schritt zur NormalitätUnterricht an weiterführenden Schulen eingeschränkt möglich

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Um die Hygienevorschriften zu erfüllen, werden die Klassen in kleinere Gruppen aufgeteilt.

Wipperfürth/Lindlar – Für die Fünftklässler des St. Angela-Gymnasiums und der Hermann-Voss-Realschule ist heute ein ganz besonderer Tag. Erstmals seit über zwei Monaten kommen sie wieder zum Unterricht in ihre Schule und treffen ihre Klassenkameraden. Und doch wird vieles ganz anders sein als sonst. Die Klassen werden aufgeteilt und bleiben den ganzen Vormittag in einem Raum. Die Schüler sitzen jeder für sich an einem Tisch, mit mindestens 1,5 Meter Abstand zum Nachbarn. Und auch in den Pausen wird es deutlich ruhiger sein als sonst.

Am St. Angela-Gymnasium werden in den kommenden Wochen jeden Tag immer zwei Stufen unterrichtet. „Bis zu den Sommerferien wird jeder Schüler so noch drei- bis viermal ins Haus kommen“, erklärt Schulleiter Walter Krämer. Die Schulen haben jede für sich ein Modell entwickelt, wie sie den Unterricht aufteilen. Zwei Variablen spielen dabei eine große Rolle: Wie viele Lehrer hat die Schule für den Präsenzunterricht zur Verfügung, und welche Räume sind geeignet?

Lehrer zu einem Drittel freigestellt

Lehrer, die 60 Jahre oder älter sind oder eine Vorerkrankung haben, sind vom Präsenzunterricht derzeit frei gestellt. „Das betrifft bei uns ungefähr ein Drittel der Lehrer“, erklärt Krämer. Das Robert-Koch-Institut sei allerdings gerade dabei, die Definition für die Risiko-Gruppen zu überarbeiten, erklärt der Schulleiter.

Am Gymnasium Lindlar gibt es im Vergleich dazu andere Bedingungen. Die Schule wurde erst vor 21 Jahren gegründet, das Lehrerkollegium ist somit jünger als an den meisten anderen Schulen. „In unserem Kollegium zählen nur rund 15 Prozent der Lehrer zur Risikogruppe“, erklärt Schulleiter Christoph Menn-Hilger. Auch am Lindlarer Gymnasium sind ab heute pro Tag immer zwei Jahrgänge in der Schule vor Ort. Jede Stufe soll einmal pro Woche Unterricht vor Ort haben, der alle Fächer abdecken soll.

Hygieneregeln verhindern Sportunterricht

Das Gymnasium Lindlar ist mit unterschiedlichen Gebäudeteilen sehr verschachtelt. „Das ist jetzt ein echter Vorteil“, sagt Menn-Hilger, so sei es einfacher, auf Abstand zu achten. Zwischendurch müssen die Klassenzimmer gereinigt und gelüftet werden, auch das ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand, so der Schulleiter. An der Lindlarer Schule finden die Pausen versetzt statt, so dass sich immer nur ein Drittel der anwesenden Schüler den Pausenhof teilt. Weil aus Hygienegründen kein Sportunterricht stattfinden kann, haben sich die Sportlehrer für die Pausen ein Bewegungsprogramm ausgedacht.

Claudia Deichsel ist Konrektorin der Hermann-Voss-Realschule in Wipperfürth. Auch sie sieht ihre Fünftklässler heute zum ersten Mal seit über zwei Monaten wieder, die Klassen werden gedrittelt. Die Beschulung zuhause laufe im Großen und Ganzen recht gut, so ihr Eindruck. Auch wenn das Verschicken von Aufgaben per E-Mail oder das Herunterladen von der Schule-Homepage nicht immer ganz reibungslos funktioniere. „Ohne Unterstützung der Eltern wäre das überhaupt nicht möglich“, so Deichsel.

Abitur hat Vorrang

Das Engelbert-von-Berg-Gymnasium in Wipperfürth setzt bei der Unterrichtsverteilung einen Schwerpunkt auf die Jahrgangsstufen zehn und elf. Zum einen stünden hier noch Klausuren an, zum anderen würden in der Stufe elf schon alle Leistungen für das Abitur zählen, sagt Schulleiter Erhard Seifert. Und die Zehntklässler müssten sich auf die letzten beiden Jahre vorbereiten.

Alle anderen Jahrgangsstufen – von der fünften bis zur neunten Klasse – kommen am EvB bis zum Ferienbeginn Ende Juni noch zwei- bis dreimal in die Schule. „An ihrem ersten Schultag müssen wir den Schülern erst einmal die Regeln erklären“, so Seifert. Wie verlaufen die Wege, wann sind Masken zu tragen, welche Regeln gelten für die Pause.

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Die Corona-Krise habe vieles sehr verändert. „Die Atmosphäre ist überhaupt nicht zu vergleichen mit der Zeit vor Corona“, sagt Seifert. Auch der Unterricht verlaufe anders. Gruppenunterricht etwa sei derzeit nur in digitaler Form, etwa in einem Chat-raum, möglich.

Wie es im neuen Schuljahr weitergehen kann, ist noch völlig unklar. „Ich hoffe, dass wir noch vor dem Beginn der Sommerferien genauere Informationen erhalten“, sagt Ralf Grünwald, der Leiter der Lindlarer Realschule.