Ein Schiff für WipperfürthNeu gestaltete Ellers Ecke hält viele Attraktionen bereit
Wipperfürth – Die Hansestadt Wipperfürth soll ein Schiff erhalten – eine Hansekogge. Die „Werft“ sitzt aber nicht an der Küste, sondern im sächsischen Zeitiz. Seetüchtig ist das Schiff, auch wenn es aus wetterbeständigem Robinienholz besteht, nicht. Die „kleine Hansekogge“ ist ein acht Meter langes Spielgerät der Firma Ziegler Spielplätze und soll eine der Attraktionen der neu gestalteten Ellers Ecke werden. So sieht der Entwurf der Verwaltung aus, der am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt wurde.
Wasserlauf
Dort, wo heute der störanfällige Solarbrunnen steht, soll ein 16 Meter langer und 60 Zentimeter breiter Wasserlauf mit Wasserfall entstehen, der von einer Alleebepflanzung gesäumt wird.
Spielgerät
Das Spielschiff bietet mit zwei Decks Klettermöglichkeiten, es besitzt ein Steuerrad und kann eine Rutsche aufnehmen. Es soll im hinteren Bereich des Parks aufgebaut werden.
Bänke
Vorgesehen sind vier Sitzbänke auf beiden Seiten des Wasserlaufs, im westlichen Bereich des Parks sollen drei Panorama-Liegebänke mit Blick auf das Spielschiff und den Park kommen.
Bepflanzung
Die bestehende Bepflanzung, insbesondere die Bäume, sollen „in ihren Grundzügen“ erhalten bleiben. Die Hecke im Westen soll durch ein Staudenbeet und vier säulenförmige Sumpfeichen ersetzt werden. Am Wasserlauf sind ebenfalls Sumpfeichen vorgesehen, allerdings mit einer dachförmigen Krone, die Schatten spendet.
Wege
Neue Wege sollen die Bereiche miteinander verknüpfen. Um die Höhenunterschiede, etwa zum Fußweg in Richtung Radium-Parkplatz, zu überwinden, sind zwar zwei Treppen vorgesehen, alle Bereiche sollen aber auch barrierefrei erreichbar sein.
Beleuchtung
Lichtpoller sollen in der Dunkelheit die Wege beleuchten, Bodenstrahler sollen die Stadtmauer und das Schiff hervorheben. Auch der Wasserlauf soll mit Licht gezielt in Szene gesetzt werden.
Fahrräder
Der Entwurf sieht eine überdachte Abstellmöglichkeit für Fahrräder und E-Bikes sowie eine Ladestation vor. Ein Wasserspender soll jederzeit frisches Trinkwasser bieten.
Finanzierung
Die Gesamtkosten schätzt die Verwaltung auf 289 000 Euro. Davon entfallen 21 000 Euro auf die Fahrradanlage und die Lademöglichkeit hierfür kann die Stadt einen nicht zurückzahlbaren Zuschuss des NRW-Wirtschaftsministeriums in Anspruch nehmen, als Kompensation für Klimaschutzinvestitionen, die coronabedingt ausgeblieben sind.
Die Reaktionen
Die CDU hatte im November 2021 einen Antrag eingereicht, die Grünfläche neu zu gestalten und aufzuwerten. Der detaillierten Entwurf stieß im Ausschuss auf große Begeisterung. „Ein tolles Gebilde, total Klasse“, lobte CDU-Fraktionschef Friedhelm Scherkenbach. Der neu gestaltete Park könne zum Bindeglied zwischen Innenstadt und dem Westen werden. Von einem „sehr gelungenen Entwurf“ sprach Christoph Goller (Grüne), wenn es jetzt noch gelinge, die Außengastronomie der Eisdiele mit einzubeziehen, werde das „ein echter Knaller“. Martina Raczkowiak vom Inklusionsbeirat lobte die vorgesehene Barrierefreiheit, hier könne ein wirklicher Ort der Begegnung entstehen.
Auch Klaus Felderhoff (UWG) begrüßte den Entwurf. Wünschenswert sei, die Neugestaltung in einem Zug mit der Abbindung der Hochstraße umzusetzen, davon profitiere die ganze Ecke. „300 000 Euro sind viel Geld, das muss den Bürgern gut vermittelt werden“, sagte Franz-Josef Flosbach (FDP). Er regte an, die Stadt möge, soweit möglich, nach Fördermitteln Ausschau halten.
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Lob gab es aber auch von vielen Seiten, weil der Entwurf der Verwaltung schon zwei Monate nachdem der Antrag eingegangen war, vorlag. „Wir wünschten uns, dass es immer so schnell gehen würde“, bemerkte Frank Mederlet (SPD), „und nicht nur bei Anträgen der CDU“.
„Wir haben richtig Gas gegeben“, erklärte Stephan Hammer, Leiter der Abteilung Bauen und Planen, das Projekt mache allen Beteiligten großen Spaß. Die Stadt stehe mit verschiedenen Akteuren wie Stiftungen im Austausch, Ziel sei ein Sponsoring oder eine Patenschaft. „Sobald die Mittel zur Verfügung stehen, erstellen wir das Leistungsverzeichnis“, so Hammer. Das bildet dann die Grundlage einer Ausschreibung. „Noch dieses Jahr wird etwas sichtbar sein“, versprach Hammer. Einstimmig votierte der Ausschuss für den Entwurfe und beauftragte die Verwaltung, die nötigen Haushaltsmittel bereitzustellen.