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Aufforstung in WipperfürthWie ein Waldbauer einfach nutzt, was ohnehin wächst

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Nahe Grüterich zeigt Karl-Heinz Bilstein, wie sich die Setzlinge entwickeln.

Wipperfeld – Bei der Wiederaufforstung der bergischen Wälder sollten Forstbesitzer auch unkonventionelle Methoden verfolgen, wenn sich damit Geld sparen lässt, fordert Karl-Heinz Bilstein.

Der 77-Jährige weiß, wovon er spricht, denn er hat in den vergangenen Jahren nahe Grüterich rund 2200 Festmeter Käferholz fällen lassen – und zwar zu einem Preis, der mit dem aktuell recht ordentlichen Kurs nicht zu vergleichen sei, betont Bilstein.

Das habe ihn – wie viele andere Waldbesitzenden – in ein Dilemma geführt: Einerseits zahlten die Käufer nur einen Spottpreis für die Stämme, andererseits schoss in der Folge der Wert von Jungbäumen in die Höhe, weil Buche, Eiche und Co. zur Neuanlage des Waldes nun nachgefragt wurden wie nie zuvor.

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Im vergangenen Jahr nahm Bilstein seine sieben Hektar im Schwarzenbachtal genauer unter die Lupe. Dabei entdeckte er verschiedene Grünstellen, auf denen Nachwuchs-Fichten bereits bis in Hüfthöhe gewachsen waren. „Solche Stellen gibt es in jeder Schonung“, betont Bilstein. Sie seien damals entstanden, wenn eine einzelne Fichte umstürzte und so das Licht auf den Waldboden fallen ließ. Die Fichtensamen hätten dort einen optimalen Grund gefunden.

Die entdeckten Jungbäume hat der Wipperfelder danach vorsichtig ausgegraben und mit ihnen eine eigene neue Parzelle angelegt. In diesem Frühjahr zieht Bilstein eine positive Zwischenbilanz.

Warum nicht einfach wachsen lassen?

Liegen Waldflächen nach der Abholzung brach, erobern meist erst Farn und Brombeeren den Raum. Auch jeder natürliche Setzling erstickt. Die jungen Bäume, die sich den Platz an der Sonne ergattern, werden spätestens dann zum Rehbuffet. Revierförster Marvin Stiehl von Wald und Holz NRW berichtete vergangenes Jahr Waldbesitzenden in der Region. Er sprach über Ansätze in der Forstwirtschaft, wie sich Flächen natürlich regenerieren lassen. Der studierte Forstwirt vertritt die Auffassung, dass man „seinen Wald kennen muss“, so der Förster. „Wir schauen, was von selbst wächst und wo man eingreifen sollte“, erklärte er im Juni vergangenen Jahres bei einem Ortstermin.

Die allermeisten Mini-Fichten haben den Winter überstanden und zwar ohne Reh-Verbiss. „Die Ware aus der Baumschule ist regelmäßig gedüngt und diesen Dünger wittern die Rehe“, vermutet der Waldbesitzer, der nun die Entwicklung in der Sommerzeit verfolgen wird.

Fest steht für ihn aber schon jetzt: „Diese Methode ist natürlich mit Arbeit verbunden, aber sie hilft, die Kosten stark zu reduzieren.“