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350 Menschen auf dem ParkettLine-Dance-Abend in der Drahtzieherei in Wipperfürth

Lesezeit 3 Minuten

350 Tänzerinnen und Tänzer genossen den ersten Line-Dance-Abend in Wipperfürths Alter Drahtzieherei.

Größer als erwartet war die Resonanz auf den Line Dance-Abend in Wipperfürth.

Mit dem Verkauf von 50 Tickets und einem schönen Abend im Saloon der Alten Drahtzieherei hatten Rita de Los Angeles und Bryan Davenport, alias The Blazing Cowboys, gerechnet. Am Ende waren es dann aber 350 Menschen, die in Wipperfürth Lust auf Line Dance hatten. Die Sitzplätze waren im Nu ausverkauft, auch die Tickets für Stehplätze gingen ruckzuck weg.

Der große Saal der Drahte war schon in den frühen Abendstunden bestens gefüllt, die Laune hervorragend, die Hüte und Stiefel waren äußerst schick. Mehr als zwölf Line-Dance-Gruppen aus ganz Nordrhein-Westfalen hatten den Weg ins Oberbergische gefunden. Mehr als 150 Tänzerinnen und Tänzer bewegten sich synchron zur Country-Musik der Blazing Cowboys. Rita de Los Angeles schaute nach den ersten Stücken in den großen Raum und erklärte: „Dass Ihr alle gekommen seid, hat uns überwältigt. Ihr seht alle so toll aus!“

Begeistert vom Erfolg der ersten Veranstaltung

Und auch Bryan Davenport, der in der Pause zwischen den Sets gleich um jede Menge Fotos gebeten wurde, war begeistert vom Erfolg der ersten Veranstaltung dieser Art. „Rita und ich spielen seit gut zwei Jahren als Duo. Wir wurden recht schnell von Line Dancern angesprochen, ob wir nicht mal ein solches Event auf die Beine stellen könnten. Dennoch hatten wir mit dieser Resonanz nicht gerechnet.“ Der Mann an der Hammond Orgel vermutet, dass viele nicht nur wegen des Tanzens, sondern auch wegen der Musik da sind: „Rita spielt Gitarre und singt, ich steuere die Orgel bei und singe ebenfalls. Das ist handgemachte Musik. Ganz bodenständig, den Leuten gefällts.“

Inge Bay, Trainerin der „Owls on Rail“, einer Line-Dance-Betriebssportgruppe der Kölner Verkehrsbetriebe, bot einen Workshop für Anfänger an und verriet, was es mit diesem Sport auf sich hat. So erklärte sie: „Line Dance schult die Motorik, das Gedächtnis, die Kondition. Und es hat den Vorteil, dass man ohne Partner tanzen kann.“ Auch die praktische Umsetzung sei kein Hexenwerk, ergänzte sie. „Es gibt weltweit mehrere tausend Choreographen, die ,Stepsheets, also Tanzbeschreibungen, zu den Stücken ausarbeiten. Das bedeutet, dass ich mich überall einer Gruppe anschließen kann und immer weiß, welche Schritte ich zum Beispiel zu ,Country Roads von John Denver ausführen soll.“

Jeder wusste, was zu tun ist

Dass das wirklich so ist, stellten die Tanzgruppen unter Beweis, als The Blazing Cowboys ,Country Roads anstimmten. Auf der Tanzfläche wussten alle, was zu tun ist, das nicht-tanzende Publikum sang textsicher mit. Inge Bay trainiert seit zwölf Jahren Line Dancer und hat beobachtet, dass diese Art, sich fit zu halten, schon lange viele Frauen und mittlerweile auch immer mehr jüngere Menschen anzieht. „Line Dance ist einfach eine tolle Möglichkeit, nette Menschen kennenzulernen.“ Ines und Stefan aus Wipperfürth waren genau für den Workshop in die Drahte gekommen. Stefan verriet lachend, dass Ines ihm zum 16. Hochzeitstag das Konzert von Rita und Bryan im Gummersbacher „Grammophon“ geschenkt hat, weil er Countrymusik so mag.

Beim Konzert erfuhren die beiden vom Line-Dance-Abend, Ines war Feuer und Flamme. Stefan kaufte also Tickets, und dann war eine strahlende Ines zu beobachten, die souverän Line Dance zu „He drinks Tequila“ praktizierte. Vorab hatte sie zugegeben, dass das Interesse zwar da sei, sie aber keine Gelegenheit zum Üben gefunden habe. So elegant, wie sie sich auf der Tanzfläche bewegte, war vorheriges Üben aber offensichtlich auch nicht nötig.