Der Wipperfürther Schulausschuss tagte in der Konrad-Adenauer-Hauptschule. Die Politiker waren schockiert über den Zustand der Klassenzimmer.
Schimmel und blinde ScheibenEntsetzen über zwei Klassenzimmer in Wipperfürther Hauptschule
Die Scheiben sind blind, die Fugen schimmelig und der Klappmechanismus der Fenster defekt. Es geht um zwei vergammelte Klassenzimmer im Altbau der Konrad-Adenauer-Hauptschule. Die waren jetzt Thema im Ausschuss für Schule und Soziales, der am Montag in der Schulaula tagte.
Bis vor kurzem wurden die Räume von der benachbarten Hermann-Voss-Realschule und der Musikschule genutzt. Beide sind nun in ein neu errichtetes Interim umgezogen, errichtet für gut drei Millionen Euro. In den Herbstferien soll die Hauptschule aus ihrem ebenfalls heruntergekommenen Gebäude für ein paar Jahre in eben diesen Altbau umziehen. Vor Beginn der Sitzung besichtigten die Ausschussmitglieder das Interim, danach den Altbau. Und so stach der Unterschied umso deutlicher ins Auge.
„Auch die Hauptschüler sollten eine lernfördernde Atmosphäre bekommen“, kritisierte Lothar Palubitzki. Schulleiter Wolfgang Beilfuß sprach Tacheles. Er erwähnte den Schimmel an den Fenstern und den Zustand der Räume. „In gepflegten Gebäuden verhält man sich anders, das ist wichtig gerade für Inklusionskinder. Es wäre gut daran getan, noch etwas zu tun.“
Beilfuß erinnerte daran, dass die Hauptschule aufgrund der Baustellensituation immer noch keine naturwissenschaftlichen Fachräume und keine Hauswirtschaftsräume habe. Demnächst würden auch noch die Technikräume wegfallen. Das Problem: Das Schulzentrum soll in den kommenden Jahren größtenteils abgerissen und neu gebaut werden, doch noch gibt es dafür keine konkreten Beschlüsse und Pläne.
Keine eigenen Fachräume für Naturwissenschaften und Technik
„Es ist ein Drahtseilakt“, sagte Renate Brüning, die Leiterin des Gebäudemanagements. „Wir versuchen, die Situation zu verbessern, ohne zu viel Geld anzulegen.“ Einiges werde man kurzfristig umsetzen, der Austausch der blinden Fenster sei für Sommer 2024 geplant. So habe man es auch mit der Schulleitung abgesprochen.
Doch bei der Besichtigung der am schlimmsten betroffenen Räume reagierten die Ausschussmitglieder sichtlich geschockt. „Gab es hier schon mal eine Schadstoffmessung?“, fragte Andrea Münnekehoff (Grüne), die Antwort war nicht eindeutig. Der Ausschussvorsitzende Frank Mederlet (SPD) kritisierte fehlende Investitionen als ein falsches Symbol, darüber müsse man nochmals diskutieren. Vor größeren Investitionen brauche man erst einmal einen Fahrplan, so Bürgermeisterin Anne Loth.