Die Grundschule St. Antonius und die Grundschule Wipperfeld bleiben nach der Abstimmung in Wipperfürth konfessionsgebunden.
GrundschulenEnttäuschung über geringe Elternbeteiligung in Wipperfürth

Mit dem Verfahren der Umwandlung will die Stadt die kleineren Standorte sichern.
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Mindestens 51 Prozent der Eltern hätten zustimmen müssen, dann wäre die von der Stadtverwaltung angestrebte Umwandlung aller Grundschulen in konfessionslose Gemeinschaftsgrundschulen möglich gewesen. Doch an zwei von vier Schulen ist dies gescheitert. In Wipperfeld gaben 46 von 82 stimmberechtigten Eltern ihre Stimme ab, das Quorum von mindestens 50 Prozent wurde also erreicht. Doch von diesen 46 stimmten 31 für und 15 gegen eine Umwandlung. Nötig gewesen wären mindestens 42 Ja-Stimmen.
An der größten Wipperfürther Grundschule, St. Antonius, war die Beteiligung dagegen viel schlechter und die Zustimmung geringer. Nur 122 von 292 Eltern beteiligten sich an der Abstimmung, also deutlich weniger als die erforderlichen 50 Prozent. 59 Eltern stimmten für die Umwandlung, 60 dagegen, drei Stimmen waren ungültig.
„Es gilt, das Votum der Eltern zu respektieren“
An der evangelischen Grundschule Albert Schweitzer (EGS) und der katholischen Grundschule Agathaberg ist der Weg für eine Umwandlung dagegen frei. An der EGS stimmten 71 von 88 Eltern ab, davon 58 mit Ja. In Agathaberg wurden 42 von 48 Stimmen abgegeben, 40 davon waren Ja-Stimmen.
„Es gilt, das Votum der Eltern zu respektieren“, sagt Frank Mederlet (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Soziales. Enttäuscht ist er vor allem über die schwache Wahlbeteiligung an der Antoniusschule. „Die Schulkonferenz hätte mehr Werbung für eine Beteiligung der Eltern an der Abstimmung machen können.“ Mederlet plädiert dafür, die Umwandlung von Albert-Schweitzer-Schule und Agathaberg zügig in die Wege zu leiten. Und er rät dazu, wieder Schulbezirke einzuführen. Wenn es künftig vier konfessionslose Gemeinschaftsgrundschulen gibt, könne das Schulamt zumindest innerhalb dieser vier Schulen die Anmeldezahlen besser steuern.
„Können in Umwandlung keinen Vorteil erkennen“
Yannick Lamsfuß ist Vorsitzender der Schulpflegschaft an St. Antonius, also der Elternvertretung. „Viele unserer Eltern können in einer Umwandlung keinen Vorteil erkennen“, erklärt er die schwache Beteiligung. Im Vergleich zu den kleineren Grundschulen würden sich die Eltern der großen Antoniusschule weniger untereinander austauschen. Lamsfuß vermutet, dass die Eltern der kleineren Grundschulen sich von einer Umwandlung eine Sicherung des Schulstandorts versprechen – für St. Antonius spiele dies keine Rolle.
Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth bestätigt dies. „Mit dem Verfahren der Umwandlung wollen wir als Stadt die kleineren Standorte sichern.“ Und sie verweist darauf, dass bei der Entscheidung, ob an einer Schule jahrgangsübergreifend unterrichtet wird oder nicht, die Stadt keinen Einfluss habe. „Das ist eine Sache der Schulkonferenz, da sind wir außen vor.“
Am 14. Mai wird sich der Ausschuss für Schule und Soziales mit der Umwandlung der zwei Grundschulen befassen, am 27. Mai der Stadtrat. Bevor die Umbenennung n Gemeinschaftsgrundschule erfolgt, muss die Bezirksregierung noch ihr Okay geben.