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VielfaltIn Wipperfürth-Thier beflügeln sich Garten und Literatur

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt eine Gruppe von Menschen, die in einem Gartensitzen und der Vorleserin Gisela Osenberg lauschen.

Ganz entspannt im grünen Paradies: Buchhändlerin Gisela Osenberg (Mitte) liest im Garten der Flosbachs.

Das Ehepaar Gudrun und Franz Josef Flosbach hatte Literatur- und Gartenfreunde in ihr "grünes Paradies" nach Wipperfürth-Thier eingeladen.

Neugierig und fasziniert bahnen sich die Besucher ihren Weg durch den Garten des Ehepaares Flosbach im Herzen von Wipperfürth-Thier, während Bienen, Hummeln, Wespen und andere Insekten fleißig ihrer Arbeit nachgehen und im Hintergrund leise Töne einer Harfe durch die Luft schwingen und für eine besondere Atmosphäre sorgen.

Auf dem Grundstück eines ehemaligen Bauernhauses aus dem 19. Jahrhundert, dass rund 7000 Quadratmeter Fläche umfasst, haben sich Gudrun und Franz Josef Flosbach ein kleines Paradies geschaffen. Dieses der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, war das Ehepaar zusammen mit der genossenschaftlich geführten Buchhandlung „Colibri“ erstmals im vergangen Jahr angegangen. Die Idee dahinter: durch Events wie Lesungen oder musikalische Darbietungen zusammen mit Führungen durch den „Garten der Vielfalt“ Natur und Kultur zu verbinden.

Um die 60 Besucher hatten wir gezählt und dieses Jahr erwarten wir rund 100.
Franz Josef Flosbach

Franz Josef Flosbach, Mitinitiator der Genossenschaft Colibri, erzählte: „Die Resonanz letztes Jahr war überwältigend. Um die 60 Besucher hatten wir gezählt und dieses Jahr erwarten wir rund 100“, freut sich der 76-Jährige auf viele Gespräche. Sowohl Franz Josef als auch seine Frau Gudrun boten an diesem Nachmittag mehrere Führungen durch ihren „Garten der Vielfalt“ an und gaben detaillierte Auskunft über Flora und Fauna.

Begonnen hatte das Ehepaar mit der Gestaltung des Gartens 1981, nachdem sie Haus und Grundstück erworben hatten. Zunächst kümmerten sie sich um den alteingesessenen Garten. Wichtig war und ist dem Ehepaar, dass ihr Garten insektenfreundlich gestaltet ist und für Pflanzen und Bäume standortgerecht. Auch ein Teich gehört zum Garten, den Gudrun Flosbach gewissenhaft pflegt und hegt – auch wenn es bedeutet, dafür auch mal selbst ins Wasser steigen zu müssen, lacht die 74-Jährige.

Schafsweide wird zum Arboretum

Während des ersten Lockdowns 2020 erweiterte sie ihr Kleinod um einen „Corona-Garten“, wie sie die Fläche von 400 Quadratmetern taufte. „Ich hab mir einen Spaten geschnappt und den Bereich umgegraben. Nur der Apfelbaum durfte bleiben“, erzählt Gudrun Flosbach. Eine Ansammlung verschiedener Staudensorten hat dort mittlerweile Wurzeln geschlagen. Des weiteren gibt es im „Garten der Vielfalt“ zwei Gewächshäuser, wo unter anderem Gurken und Tomaten gezüchtet werden.

Einer ehemaligen Schafweide von 3000 Quadratmeter hatte sich Franz Josef Flosbach vor ein paar Jahren angenommen und diese zum „Arboretum Flosbach“ umgestaltet. Und getreu der Definition eines Arboretums, nämlich einer Sammlung verschiedenartiger, zum Teil auch exotischer Gehölze, lassen sich hier mittlerweile über 150 verschiedene Bäume bestaunen, darunter auch seltene Exemplare.

„Wer viel im Garten arbeitet, muss sich auch hin und wieder ausruhen können“, sagt das Ehepaar. Daher gibt es, verteilt auf der ganzen Anlage, 14 Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen und d die Gelegenheit geben, in Ruhe den Garten in all seinen Facetten auf sich wirken zu lassen.

Doch nicht nur das Gartenparadies, auch Bücher lockten am Samstagnachmittag viele Besucher und vor allem Besucherinnen an. Viviana Korn und Gisela Osenberg lasen unterhaltsame und nachdenkliche literarische Texte, die sich mit dem Garten beschäftigen. Die Buchhandlung Colibri hatte diverse Bücher auf einem Tisch zum Mitnehmen ausgelegt. Zudem erfreute die Harfenistin Carina Harbig mit ihrer Musik. „Der Eintritt und die Lesungen sind kostenlos. Und auch Kaffee, Kuchen und die Bücher sind frei. Jedoch freuen wir uns über eine Spende, die der Genossenschaft Colibri zugute kommt“, erklärt Franz Josef Flosbach.