Das Interesse war groß. Rund 120 Männer und Frauen kamen zur Abschlussveranstaltung des Integrierten Handlungskonzepts (Isek) Wipperfürth.
Großes InteresseIdeen für Wipperfürther Stadtentwicklung vorgestellt
Die Stadt Wipperfürth hatte zur Abschlussveranstaltung des „Integrierten Stadt- und Dorfentwicklungskonzepts“ (Isek) eingeladen, rund 120 Bürgerinnen und Bürger nahmen teil. Zwei Jahre lang haben die Planungsbüros Post Welters und Runge Integrierte Verkehrsentwicklung im Auftrag der Stadt ein Konzept entwickelt und über 200 konkrete Maßnahmen zusammengetragen, die bis zu Jahr 2040 umgesetzt werden könnten und die eine „Marschrichtung“ liefern sollen.
Viele der Ideen kamen von den Einwohnern der Hansestadt und den sieben Kirchdörfern Kreuzberg, Wipperfeld, Thier, Agathaberg, Hämmern, Egen und Klaswipper/Ohl. Planer und Stadt setzten von Anfang an auf eine breite Bürgerbeteiligung.
Wipperfürther Jugend hat eigene Ideen für die Stadtentwicklung
In jedem der Dörfer und in der Innenstadt fanden „Dorfspaziergänge“ und Workshops statt. 153 Anregungen kamen über eigene Webseite dazu, Experten und Politik diskutierten, es gab einen Jugendworkshop. Die Jugendlichen schlagen unter anderem eine Kletterwand an einer Staumauer und einen Basketballplatz vor.
Maike Klatt vom Büro Post Welters erläuterte die Struktur des Isek. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung haben die Planer fünf Themenkomplexe analysiert und Ideen entwickelt. Es geht um Wohnen und Wohnumfeld, Gewerbe und Einzelhandel, Tourismus, Freizeit und Kultur sowie Mobilität. Das Isek soll außerdem den Zugang zu Städtebaufördermitteln und einer Förderung im Rahmen der Regionale 2025 ermöglichen.
Bürgermeister Anne Loth freute sich über die gute Resonanz und dankte alle Beteiligten. Aber sie machte auch deutlich, dass das Isek nur einen Orientierungsrahmen biete. „Wir werden nicht alles umsetzen können“, so Loth, „es stehen viele Investitionen in Schulen, Kitas, Straßen und Brücken an“. Auf großen Tafeln konnten sich die Besucher detailliert über die Maßnahmen informieren, Fragen stellen und diskutieren.
Michael Dohr und Christian Böhlefeld kommen aus Wipperfeld und haben sich deshalb die dortigen Ideen genauer angesehen. Tempo 30 im ganzen Dorf sei ein guter Vorschlag, der allerdings rechtlich noch nicht umsetzbar sei. Wichtig sei der Ausbau des Nahverkehrs, „abends kommt man mit dem Bus hier nicht mehr weg.“
Auch kritische Stimmen zum Isek sind zu hören. „Wo will Wipperfürth hin? Bleiben wir Schulstadt, setzen wir auf neue Industrien? Dazu fehlen mir Aussagen, stattdessen gibt es zu viel Klein-Klein“, sagte Norbert Drecker. Sascha Blank und Frank Mederlet, die Fraktionschefs von CDU und SPD, weisen darauf hin, dass man noch nicht wisse, wie sich die Wirtschaft und die Gewerbesteuereinnahmen entwickeln, der finanzielle Spielraum der Stadt sei deshalb noch unklar.