Auf dem Parkplatz unterhalb der Kirche in der Wipperfürther Ortschaft Wipperfeld ratterte am Wochenende der Häcksler.
Spende für die JugendKJG in Wipperfeld entsorgt mit ihrer Aktion 450 ausgediente Christbäume
Es ist Samstagmittag, draußen ist es kalt und es nieselt. Eigentlich wäre man bei diesem Wetter gerne zu Hause auf dem warmen Sofa, doch in der Wipperfürther Ortschaft Wipperfeld auf dem Parkplatz unterhalb der Kirche rattert der Häcksler. Fleißige Helfer schieben einen Tannenbaum nach dem anderen in das Gerät, das auf der anderen Seite nur noch kleine Holzschnitzel ausspuckt. Was Stunden zuvor noch für weihnachtliche Stimmung in den Wohnungen sorgte, wird bald schon im Kreislauf der Natur der Dünger sein.
Damit das alles so ist, haben sich viele Jugendliche der KJG Wipperfeld um 8 Uhr morgens getroffen und die ersten Vorbereitungen getroffen. Das berichtet Nola Strauß, die gemeinsam mit Hendrik Berger und Nina Raffelsieper maßgeblich an der Organisation beteiligt ist. Ab 9 Uhr sind die sieben Sammelstellen, die im ganzen Wipperfürther Stadtgebiet verteilt sind, geöffnet.
Wipperfeld: Abgeschmückte Weihnachtsbäume werden zentral gesammelt
Jeder kann dort einfach seine abgeschmückte Weihnachtstanne hinbringen, sie wird vor Ort auf einen Hänger geladen und nach Wipperfeld gefahren. Denn nur dort werden die Bäume zerkleinert. Im Gegenzug freut sich die KJG über eine Spende für ihre Arbeit. „Das Geld wird komplett für die Ferienfahrten im Frühling nach Hagen und im Sommer ins Pitztal genutzt“, berichtet Strauß.
Von Anfang an – seit 21 Jahren – ist Alois Schlüter der Chef am Häcksler. Er arbeitet bei der Stadt und bekommt das Gerät für den guten Zweck gestellt. Bauunternehmer Müller stellt die Transporter für die Beförderung nach Wipperfeld. Und einige Freiwillige aus Wipperfeld und aus den Reihen der KJG packen mit an. Am Ende landen die Holzschnitzel im Wald. In diesem Jahr werden auch ca. 100 Bäume zum Wegerhof transportiert. Dieser macht daraus eine Totholzhecke für Insekten.
Auch Fritz Hembach kommt vorbei. Er ist zu Fuß unterwegs und zieht seinen Baum einfach mit einem Seil hinter sich her. Erst am Vorabend hat seine Familie den Baum abgeschmückt, denn die Aktion ist für sie ein guter Zeitpunkt, um den Weihnachtszauber daheim zu beenden. Dann marschiert er zur Spendendose, das ist für ihn Ehrensache. „Wir unterstützen uns hier alle gegenseitig“, erzählt Hembach über die gute Stimmung im Dorf, „egal ob Kirchenchor, Schützen oder KJG“.
Noch circa zwei Stunden werden die Jugendlichen mit den Bäumen beschäftigt sein, dann geht es ans Aufräumen. Bis alle Sammelstellen wieder abgebaut und gefegt sind, wird es sicher Abend werden, berichten die Jugendlichen. Laut Strichliste haben sie dann rund 450 Bäume nachhaltig entsorgt. Und dann endlich gönnen sie sich eine Pizza im warmen Partykeller zur Belohnung.
Für die Freizeit im Sommer gibt es noch freie Plätze: Informationen und Anmeldung unter raffelsieper.nina@gmail.com