Rund 300 Menschen nahmen am Montagabend an einem Schweigemarsch durch die Innenstadt teil.
SchweigemarschWipperfürth zeigt klare Kante gegen Extremismus, Krieg und Ungerechtigkeit
Mucksmäuschenstill, aber nicht weniger entschieden ist nun auch Oberbergs Hansestadt für Demokratie und Vielfalt, aber auch für Klimaschutz, Frieden und Gerechtigkeit auf die Straße gegangen. Bei einem Schweigemarsch zogen die Menschen am Montagabend über die Untere Straße bis zur Ellers Ecke und von dort über die Hochstraße zum Marktplatz. Ursprünglich war geplant, dass sich der Protestzug auf dem Bürgersteig bewegen sollte. Als sich vor dem Start der Marktplatz aber bereits mit rund 300 Teilnehmern aus allen Altersklassen gefüllt hatte, sperrte die Polizei kurzerhand die Innenstadt für den Verkehr und schaffte freie Bahn für die friedliche Demonstration.
Wipperfürther Schweigemarsch war schon länger geplant
Im Gegensatz zu vielen anderen Protestveranstaltungen im Kreis, die nach dem Bekanntwerden des Potsdamer Treffens Rechtsgesinnter auf die Beine gestellt wurden und werden, war der Wipperfürther Marsch schon länger geplant, er bekam durch die jüngsten Ereignisse aber natürlich deutlich mehr Zulauf als einst vorgesehen. Ursprünglich hatte das organisierende Bürgerforum für Dialog, in dem sich Vertreter der beiden Kirchen, der Buddhisten und der Muslime, aber auch Atheisten engagieren, nämlich den Kriegsausbruch in Nahost zum Aufhänger der Aktion erklärt und mit den Planungen schon vor Wochen begonnen.
Das erkläre auch das Format als Schweigemarsch und den weitgehenden Verzicht auf Transparente, berichteten Ingrid Forsting und Peter Hennecke vom Forum. „Wenngleich gegen rechte Gesinnung ein lauter Ton sicher angebrachter wäre.“ Im Ergebnis kamen die Wipperfürther am Montag aus ganz unterschiedlichen Motiven zusammen – und genau das begrüßten die Organisatoren. „Der eine fürchtet den Krieg, der nächste die Klima-Katastrophe und wiederum andere sorgen sich vor allem um unsere Demokratie“, so Hennecke.
Nach dem Ende der Protestrunde riefen die Veranstalter die Menschen dazu auf, ihre persönlichen Sorgen zu Papier zu bringen, an einer Stellwand aufzuhängen und vor allem darüber mit anderen ins Gespräch zu kommen. Dies sei ein erster wirksamer Schritt gegen gefühlte Hilflosigkeit, betonten die Organisatoren.