Mit dem Frühjahr ist auch für die Gemeinnützige Genossenschaft Solawi Hofkollektiv auf Gut Kremershof wieder mehr Arbeit angesagt.
Hofkollektiv KremershofSolawi aus Wipperfeld startet mit Pflanzaktion ins neue Erntejahr
Der Agro-Forst auf der Weide der Solawi Kremershof ist um elf Bäume erweitert worden. Zu den mehr als 100 Pappeln, die dort in mehreren Reihen stehen, wurden unter Anleitung von Jimmy Enderes und Oliver Krüske Birnbäume gepflanzt. Die Experten erläuterten den Ehrenamtlern dabei anschaulich, wie der Wurzelschnitt erfolgt und wie der Pflanzenschnitt an den jungen Bäumen am besten vorgenommen wird. Da es auf der Weide viele Wühlmäuse gibt, wurden die Bäume in Kies eingesetzt. So könnten die Wühlmäuse nicht an die Wurzeln gelangen, erläutert Krüske.
Obstbäume wurden gepflanzt, denn Agro-Forst soll vielseitig werden und auch zur Versorgung mit Obst dienen. Damit das Wasser besser in der geneigten Fläche gebunden wird, wurden die Pflanzen in Reihen parallel zum Geländeverlauf gesetzt. Der Abstand ist so groß, dass auch mit modernen Maschinen dazwischen noch Heu gemacht werden kann. Später sollen die Bäume den Kühen Schatten bieten.
Experten zeigen das richtige Beschneiden von Wurzeln und Krone
Beim Pflanzen packen neben Solawi-Vorstand Patrick Beyer und den beiden ehrenamtlichen Gartenexperten einige Solawisti, wie die Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft sich nennen, mit an. Mit Hacke und Schaufel heben sie die Löcher für die Bäume aus. Das Mitmachen gehöre zum Konzept des Hofkollektivs, sei es beim Pflanzen, Unkraut jäten, Ernten oder Werkeln.
Nachdem die Bewässerungsanlage für die Freiluftbeete fertig ist, stehen in diesem Jahr wieder zahlreiche Projekte an, die weitergeführt, verbessert oder neu begonnen werden sollen.
Zahlreiche Arbeitsgruppen gebildet
Die Organisationsstruktur der Solawi soll noch weiter in Richtung Mitgliederbeteiligung verändert werden, sagt Patrick Beyer. Zum einen, um die drei Vorstandsmitglieder zu entlasten, zum anderen, um den Mitgliedern mehr Möglichkeiten zu geben, sich zu engagieren. Es ist geplant, den Aufsichtsrat zu verkleinern, ihn aber mit mehr Fachleuten aus den Bereichen Finanzen und Buchhaltung, Recht und Steuern zu besetzen.
Die Mitglieder können sich in mehreren Arbeitsgruppen beteiligen. Bisher gibt es die AGs „Bauen und Basteln“, „Gemeinnützigkeit“, „Logistik“, „Außenwirkung“ und „Bildung“. Weitere Mitstreiter und Ideen sind willkommen. Insbesondere das Bildungsprogramm und die Zusammenarbeit mit den Schulen wollen die Solawisti ausbauen.
Von März bis November ist jeden ersten Samstag im Monat von 11 bis 16 Uhr offener Mitmachtag. Werkeln, Hacken, Jäten, Pflanzen – es wird spontan entschieden, was getan werden kann. Am morgigen Donnerstag freuen sich die Ernteteiler über das erste frische Gemüse in diesem Jahr.
Solawi Kremershof
Die gemeinnützige Genossenschaft Solawi Hofkollektiv auf Gut Kremershof startete 2021 und wurde 2022 als Genossenschaft eingetragen. Das Ziel: regenerative und solidarische Landwirtschaft. Die aktuell rund 350 Genossenschaftsmitglieder haben mindestens zwei Anteile zu je 100 Euro gezeichnet.
Auf rund 1,6 Hektar Anbaufläche wird auf dem Kremershof Gemüse angebaut. Aktuell können 180 Anteile daran erworben werden, das Vergabeverfahren läuft.
Die Arbeit der Solawi läuft in Kooperation mit dem Gut Kremershof, der von einem ehemaligen Milchvieh- in einen zukunftsträchtigen Biohof mit Agroforst, Rinder- und Weidehennenhaltung umgewandelt wird.
www.hofkollektiv.bio