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DorfgemeinschaftshausWipperfürth-Thier sucht einen neuen Pächter

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Männer stehen vor dem Eingang einer Gaststätte.

Die Dorfgemeinschaft in Wipperfürth-Thier sucht einen neuen Wirt.Hier Harald Schleiser und Heribert Berster (rechts).

Volles Haus, viele Aushilfen und doch kein Pächter: In Wipperfürth-Thier ist seit Mai geschlossen.

Das Dorfgemeinschaftshaus in Wipperfürth-Thier – kurz „DGH“ genannt – ist mehr als eine Kneipe: Im großen Saal wird Karneval gefeiert, auch der Kirchenchor probt hier. Für private Familienfeiern, seien es Taufen oder ein Reukaffee, wird das „DGH“ ebenfalls gerne genutzt. Für die Kegelbahn gab es sogar Wartelisten.

„Das DGH ist Mittelpunkt des Dorflebens und ein Treffpunkt der Generationen“, sagt Heribert Berster, 1. Brudermeister der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Thier. Umso schmerzhafter ist es für die Thierer, dass das DGH seit Mitte Mai vorübergehend geschlossen ist.

Der Grund dafür: Dusan Rocholz, der die Gaststätte gepachtet hatte und dort neun Jahre lang als Wirt hinter der Theke stand, war am 12. Mai völlig überraschend gestorben, im Alter von nur 63 Jahren. Eigentümer des DGH sind die Thierer Schützen und der Förderverein zur Dorfgemeinschaft. Beide gemeinsam sind Träger einer GmbH mit Harald Schleiser als Geschäftsführer.

Eigentümer ist eine GmbH im Dorf

Er betont, dass das DGH gut ausgestattet sei. „Wir können eine Bühne zur Verfügung stellen, wir haben Lichttechnik, einen Beamer und eine Leinwand.“ Der Saal ist dank Rampe auch für Rollstuhlfahrer problemlos erreichbar. Die elektrischen Anlagen – oft ein Schwachpunkt in älteren Gaststätten – sind vom TÜV abgenommen.

Und auch die Küche sei gut ausgestattet, betonen Schleiser und Berster. Für die Schützen ist das DGH auch deshalb so wichtig, weil sie im Untergeschoss ihren Schießstand haben. Die Suche nach einem neuen Pächter gestalte sich schwierig, berichten Berster und Schleiser.

Mit verschiedenen Interessenten habe man bereits Gespräche geführt, ohne aber zu einer Einigung zu gelangen. Das Hauptproblem sei die schwierige Personalsituation in der Branche. „Mehrere Interessenten haben uns gesagt,ich habe kein Personal, ich kann Euch nicht helfen',“ sagt Berster.

Dabei gebe es in Thier einen Stamm von bisherigen Mitarbeitern des DGH, die gerne wieder einsteigen würden. Auch mit verschiedenen Brauereien sei man im Gespräch. Anfang August wird in Thier Schützenfest gefeiert. „Viele ältere Besucher wünschen sich da ein Mittagessen“, weiß Berster aus Erfahrung, eine Imbissbude auf dem Festplatz sei da nicht ausreichend.

Für den Schützenfestsonntag und den Montag wurde deshalb mit der Landmetzgerei Ahlemeier aus Alfen ein Caterer verpflichtet. Heribert Berster und Harald Schleiser hoffen, dass sich in naher Zukunft ein Wirt für die Thierer Gaststätte findet, damit das DGH zu neuem Leben erwacht. Interessenten können sich per E-Mail melden.