Nur mit einer knappen Mehrheit stimmte der Fachausschuss in Wipperfürth für einen Vorstoß der Verwaltung. Es gab auch Bedenken.
Restaurants und KneipenWipperfürth will ein Konzept für mehr Gastronomie
Für seine lebendige Kneipenszene ist Wipperfürth weithin bekannt. Doch auch in der Hansestadt kämpfen die Gaststätten mit Problemen, zuletzt haben gleich mehrere Gastwirte das Handtuch geworfen. Düster sieht es auch auf den meisten Dörfern aus. Die Verwaltung hatte im September mit Holger Madel aus Burscheid einen Fachmann eingeladen, der über gute Kontakte in die Gastroszene verfügt und ein Gastronomiekonzept erstellen könnte.
Prioritätsstandorte und Schlüsselimmobilien definieren
Am Mittwoch stand das Thema auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung. Die Verwaltung will in drei Schritten vorgehen. Zunächst soll ein Fachbüro die aktuelle Situation analysieren, dabei sollen auch Experten von außerhalb einen Blick auf das Angebot in der Stadt werfen. Im zweiten Schritt sollen Prioritätsstandorte und Schlüsselimmobilien definiert werden, um daraus Empfehlungen abzuleiten. Im dritten Schritt geht es darum, ausgewählte Standorte mit den Hauseigentümern zu entwickeln und gezielt Gastronomen und Brauereien anzusprechen. Dafür sind Ausgaben von 35 000 Euro vorgesehen.
Der CDU war das alles zu schwammig. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) beinhalte bereits konkrete Empfehlungen, noch ein Konzept sei zu teuer und überflüssig, so Hans-Peter Müller (CDU).
Aus Sicht von SPD, Grünen, UWG und FDP ist ein solches Konzept ein wichtiger Baustein, auch für die touristische Entwicklung. Bürgermeisterin Anne Loth betonte, die Stadt selbst verfüge im Gegensatz zu einem Fachbüro nicht über die nötigen Kontakte. Ute Berg (SPD) sah die Gefahr, dass Wipperfürth von Halver und Marienheide abgehängt wird – beide Kommunen verfolgen ein Gastrokonzept. Gegen die Stimmen der CDU votierte der Ausschuss mit knapper Mehrheit für ein solches Konzept.