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EvB-GymnasiumWipperfürther Schüler diskutieren Online-Gefahren mit Experten

Lesezeit 2 Minuten
An einem Tisch sitzt ein Mann vor einem Notebook, links und rechts neben ihm stehen zwei Schülerinnen und ein Schüler.

Präventionsarbeit: Walter Steinbrech (2.v.l.) von der Kripo Gummersbach besuchte das Wipperfürther Gymnasium

Die Rechtskunde-AG hatte zu einem Workshop über Gefahren in sozialen Netzwerken Expertenrat von der Kripo Gummersbach.

Die Digitalisierung vereinfacht viele Dinge. Doch Online-Kanäle wie Instagram, WhatsApp und Tik-Tok öffnen auch die Türe für Abzocke, Mobbing und Cyber-Grooming. Was das ist und wie man sich schützen kann, das war nun Thema der Rechtskunde-AG der Stufe 10 des Wipperfürther Engelbert-von-Berg-Gymnasiums (EvB).

Schüler informieren sich über Mobbing und Stalking

Die AG hatte dazu einen fachkundigen Gast: Walter Steinbrech, Leiter der Abteilung Prävention von der Kripo Gummersbach. „Online ist heute jeder“, sagt AG-Leiter Michael Kisseler. „Hier im Workshop beleuchten wir sie aus polizeilicher Sicht“, sagte Kisseler.

Auch die Schülerinnen Lara und Izel nehmen an der Arbeitsgemeinschaft teil. „Wir machen uns schon bewusst, was wir posten. Durch die Gespräche in der AG ist uns das noch präsenter“, erklärten sie. Steinbrech wandte sich im Speziellen den Themen Mobbing, Stalking und Cyber-Grooming zu.

Cyber-Grooming ist auch in Oberberg ein Problem

Beim Cyber-Grooming legen sich beispielsweise ältere Personen eine jüngere Identität zu, um mit Jugendlichen in Kontakt zu treten. Das ist in Oberberg bereits geschehen. Man kann an Pädophile geraten oder – sind erst einmal Nacktfotos verschickt – erpresst werden. „Handlungen im Netz bergen eine Gefahrenlage“, stellte Steinbrech klar.

Er warnte: „Viel von sich preisgeben, das heißt auch, dass andere das ausnutzen können.“ Man sollte die Person immer einmal persönlich getroffen haben, Tabu-Bereiche niemals posten. Es sei erschreckend, wie viele Menschen die Anonymität im Netz ausnutzten, so lautete das Fazit der Schüler-Gruppe.

Das gelte auch für Postings, die andere Menschen mobben, also beleidigend sind. Man kann sich wehren: Hilfe holen, anzeigen. „Ab 14 Jahren ist man strafmündig, zivilrechtlich können solche Taten schon früher geahndet werden“, erläuterte Steinbrech.

Für den Kripo-Beamten war der Besuch in einer Rechts-AG eine Premiere. Normalerweise arbeitet er an Schulen mit den Medien-Scouts zusammen. Das sind Gleichaltrige, die an vielen Schulen Oberbergs Ansprechpersonen für Schülerinnen und Schüler in Sachen Medienkompetenz sind.


Das sind die Themen der Rechtskunde-AG am EvB-Gymnasium

„Jura für Anfänger“, das ist Teil der Rechts-AG am städtischen Engelbert-von-Berg-Gymnasium Wipperfürth. Die AG besucht auch Gerichtsverhandlungen und die Jugendarrestanstalt. 2019 gab es einen Workshop mit dem damaligen NRW-Justizminister Peter Biesenbach.

Dozent der AG ist Michael Kisseler, der Wipperfürther ist Jurist und Vize-Präsident des Landesrechnungshofes NRW. Mittlerweile seit 30 Jahren leitet er auch die Rechtskunde-AG im Gymnasium seiner Heimatstadt. (r)