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Zu wuchtigOberwiehler protestieren gegen geplantes Mehrfamilienhaus

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An der Nümbrechter Straße in Oberwiehl ist das Gelände bereit für den Start der Bauarbeiten.

Wiehl – Mehr als 80 Anwohner haben mit ihrer Unterschrift unter einen Bürgerantrag Protest eingelegt gegen den Bau eines Mehrfamilienhauses in Oberwiehl.

Protest in Oberwiehl gegen Wohnhausbau: „zerstört Dorfcharakter“

„Das geplante Gebäude übertrifft die umliegenden Bauten in Größe und Ausmaß um ein Vielfaches und stellt in dieser Form eines der größten Wohngebäude Oberwiehls dar“, kritisieren die Unterzeichner. Wenn das Haus zum Vorbild für weitere Oberwiehler Baulücken wäre, würde es „den ländlichen Dorfcharakter unwiderruflich zerstören“.

Im Einzelnen bemängeln die Anwohner, dass es zu wenige Parkplätze gibt und man von den Balkonen in die Nachbargrundstücke spähen kann. Aus diesem Grund soll die Stadt die Genehmigung überdenken.

Protest gegen Bauvorhaben in Wiehl: „Muss nicht berücksichtigt werden“

Das Problem: Der Bürgerantrag samt Unterschriftenliste datiert auf den 30. April. Die reguläre öffentliche Beteiligung, die vor einem Jahr startete, war zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlossen. In der kommenden Woche soll der Rat die Satzung bereits beschließen. Wenn Corona nicht dazwischengekommen wäre, hätte sich die Sache schon früher erledigt.

Der bei der Stadt für Planungen zuständige Fachbereichsleiter Marcus Köster sagte denn auch in der jüngsten Sitzung des Fachausschusses: „Prinzipiell muss der Antrag nicht mehr berücksichtigt werden.“

Um die Bedenken der Anwohner dennoch so weit wie möglich auszuräumen, sollen Vertreter des Bürgerantrags eingeladen werden, wenn die Politik sich am Donnerstag an der Baustelle trifft und sich das Projekt noch einmal vom Bauherrn erläutern lässt.

Bauvorhaben in Wiehl: Anwohner nicht begeistert

Geplant ist ein Wohngebäude mit zwei Vollgeschossen und einem zurückgesetzten Staffelgeschoss, in dem 13 Wohnungen und eine Tiefgarage untergebracht werden. Die Zufahrt erfolgt über die Nümbrechter Straße.

Wegen der unbestreitbar engen Straßenführung wurde die Zahl der pro Wohneinheit erforderlichen Stellplätze um 50 Prozent auf 1,5 Stellplätze pro Wohneinheit heraufgesetzt.

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Auch sonst hat es sich die Politik mit dem Projekt nicht leicht gemacht. Nach eingehender Beratung im vergangenen September wurde der Bauherr aufgefordert, den als klotzig empfundenen Baukörper zu überarbeiten.

Das will dieser nun durch andere Fassadenmaterialien gewährleisten. Ausschussmitglied Bernd Teuber (SPD) sagt: „Wir gehörten zu den Kritikern. Nach einem Ortstermin stehen wir dem Projekt positiv gegenüber.“