Platzt der Aufstiegstraum?Fortuna Köln vor Tagen der Entscheidung
Köln – Es sind entscheidende Tage für den SC Fortuna Köln. Gelingt dem Südstadt-Klub der zu Saisonbeginn kaum für realistisch gehaltene Aufstieg in die Dritte Liga? Es wäre eine gewaltige Überraschung und ein noch größerer Erfolg für den gesamten Verein. Oder bleibt die Fortuna trotz einer bislang herausragenden Saison viertklassig? Nach den vergangenen Tagen ist letztere Option die wahrscheinlichere geworden.
Dem 1:1 am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf II folgte am Mittwoch eine 1:2-Heimpleite gegen den Bonner SC, einen Abstiegskandidaten. Es war erst die zweite Saison-Niederlage und die erste im Südstadion. Doch könnten es Mitte Mai die entscheidenden Zähler sein, die in der Endabrechnung fehlen. Denn Preußen Münster und Rot-Weiss Essen punkten ähnlich konstant wie die Fortuna – und Köln steckt zum ungünstigsten Zeitpunkt in einem kleinen Tief: Nach dem Heimspiel am Samstag gegen den VfB Homberg (14 Uhr) folgen die Top-Duelle mit Münster (11. März) und Essen (16. März).
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Gegen Bonn hatte die Fortuna aufgrund vieler Ausfälle kaum zu ihrem gewohnt kraftvollen und schnellen Spiel gefunden. Immer wieder gab es lange Bälle, denen aber Präzision oder Abnehmer fehlte. So kamen die Kölner kaum zu Chancen. Die Gäste nutzten hingegen die vielen Flüchtigkeitsfehler der Mannschaft von Alexander Ende. Albert Bunjaku (39.) und Serhat Güler (71./Foulelfmeter) sorgten für eine verdiente Führung. Fortunas Aufbäumen nach dem Anschlusstreffer von Sascha Marquet (79.) kam zu spät.
„Ich habe mich noch nie in dieser Saison über irgendwelche personellen Engpässe beklagt. Aber es ist nun einmal so: Maik Kegel und Sascha Marquet haben lange Corona-Erkrankungen hinter sich. Pascal Itter stand am Tag vor dem Spiel das erste Mal wieder auf dem Trainingsplatz“, sagte Trainer Ende, der noch auf weitere potenzielle Stammkräfte verzichten musste. „Die Summe ist es einfach gerade viel gewesen. Das soll keine Ausrede sein – aber das hat uns gegen Bonn gefehlt.“
Trainer Alexander Ende glaubt an seine Mannschaft
Es sei, so sagte es auch Ende, der wohl wichtigste Zeitpunkt der Saison. „Wir haben immer Moral gezeigt und von den letzten 45 möglichen Punkten 39 geholt. Das ist der Wahnsinn. Nach der Niederlage ist jetzt die Frage: Fangen wir an, zu hadern? Lassen wir die Köpfe hängen? Oder stehen wir wieder auf und knallen gegen Homberg alles raus und biegen das Ding um? Es ist noch alles möglich. Die Mannschaft hat ein unglaubliches Herz. Und ich gehe davon aus, dass sie auch diesen Moment wegsteckt. Jetzt zeigt sich, was für eine Truppe wir sind.“
Fortunas Trainer richtete noch einen Appell an die Fans des Südstadt-Klubs. „Wir haben nicht verloren, weil einer der Spieler nicht wollte. Und wenn ich nach dem Spiel in die Kurve gucke, die uns nach Siegen immer feiert, und da sind plötzlich nicht mehr so viele Leute, dann habe ich da emotional ein Problem mit. Es heißt: In guten wie in schlechten Zeiten. Es geht nur gemeinsam“, sagte Ende. „Ich wünsche mir, dass die Leute am Samstag Energie von außen geben – auch wenn es nicht laufen sollte.“