Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen der Alkoholvergiftungen bei Menschen unter 20 Jahren in NRW zurückgegangen.
StatistikHunderte Kinder und Jugendliche aus Region um Köln mit Alkoholvergiftung in Kliniken
Von 714 Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 20 Jahren kam eins 2022 ins Krankenhaus – wegen einer Alkoholvergiftung. Das zeigen Zahlen, die jetzt vom Statistischen Landesamt veröffentlicht wurden. Insgesamt gehen die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr zwar fast überall zurück, trotzdem mussten immer noch 349 Kinder unter 15 Jahren in NRWs Krankenhäusern mit zu viel Alkohol im Körper behandelt werden.
Von den 2355 jungen Menschen aus NRW, die wegen „akuter Intoxikation“ – so der medizinische Fachbegriff – stationär behandelt wurden, kamen 285 aus den Städten und Kreisen der Region (ohne Köln). Insgesamt sind es etwas mehr männliche Patienten als weibliche und der Großteil fällt in die Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen.
Rhein-Sieg: Mindestens 18 Kinder unter 15 Jahren mit Alkoholvergiftung
Allerdings zeigt die Statistik auch – trotz Rückgang der absoluten Zahlen – immer noch einige Fälle von Kindern zwischen zehn und 15 Jahren, die mit einer Alkoholvergiftung stationär aufgenommen wurden. 44 Kinder aus der Region betraf das im Jahr 2022, die meisten von ihnen im Rhein-Sieg-Kreis: neun Mädchen und sieben Jungen.
Rhein-Sieg ist auch der einzige Kreis, in dem sich die Zahlen in dieser jüngsten Kategorie im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert haben: 2021 waren 13 Kinder unter 15 Jahren wegen Alkohol im Krankenhaus, 2020 11. Trotzdem bleibt die Entwicklung insgesamt positiv, vergleicht man sie mit den Jahren vor der Pandemie. Zwischen 2012 und 2019 wurden nie weniger als 18 Kinder mit Alkoholvergiftungen behandelt, meistens mehr als 20.
Alkoholvergiftung bei Kindern: Rhein-Erft und Leverkusen am wenigsten
Der Einschnitt der Pandemie ist auch beim Blick auf die Gesamt-Zahlen deutlich. In allen Kreisen, außer dem Oberbergischen, fielen die Zahlen von 2019 auf 2020 um fast die Hälfte. Dort allerdings sind die Zahlen ohnehin recht stabil. Schon von 2017 auf 2018 sank die Zahl um fast ein Viertel, von 84 auf 65 Personen. 2022 waren es noch 40 Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftungen.
Bereinigt um die unterschiedliche Bevölkerungsdichte und demografischen Profile, kommen Leverkusen und der Rhein-Erft-Kreis in der Statistik am besten weg. Hier machen die Betroffenen nur 0,06 und 0,07 Prozent an der gleichaltrigen Bevölkerung aus. Das heißt: In Leverkusen wurde eins von 1667 Kindern und Jugendlichen mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt, im Rhein-Erft-Kreis eins von 1429.
Den höchsten Anteil demgegenüber verzeichnet Bonn, hier sind es 0,21 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 20 Jahren, die wegen akuter Intoxikation behandelt werden mussten. Neben dem Rhein-Sieg-Kreis ist Bonn auch die einzige Stadt in der Region, in der die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr steigen. Um 13,1 Prozent, von 61 auf 69 Fälle. Der Rhein-Sieg-Kreis sah noch eine größere Steigerung, 17,4 Prozent, von 69 auf 81 Personen.