Die AOK hat ihren Gesundheitsreport 2023 vorgestellt. Darin wird festgestellt, dass Kinder mitleiden, wenn es ihren Eltern schlecht geht.
AOK-BerichtGesundheit der Eltern wirkt sich auf Kinder aus – Zahlen aus Rhein-Berg
Geht es den Eltern nicht gut, dann leiden häufig auch die Kinder. Darauf lässt sich der AOK-Gesundheitsreport 2023 verkürzen, den die Krankenkasse jetzt vorgestellt hat.
Auf Grundlage der ihr vorliegenden Zahlen aus dem Jahr 2021 kommt die AOK Rheinland/Hamburg auch für den Rheinisch-Bergischen Kreis zu dem Ergebnis, dass „familiäre Belastungen die gesundheitlichen Risiken von Kindern erhöhen“. Danach wachsen rund 48 Prozent der im Kreisgebiet bei der Kasse versicherten Kinder und Jugendlichen in Haushalten mit außergewöhnlichen Belastungen auf und tragen damit ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme.
So unterschiedlich wie die gesundheitlichen Probleme innerhalb der Familien können auch die möglichen Folgeerscheinungen bei den Kindern und Jugendlichen sein. Ein zu geringes Geburtsgewicht, Asthma oder Essstörungen, Adipositas oder ADHS, Störungen der Sprachentwicklung, der Motorik oder des Sozialverhaltens zählen dazu.
AOK nimmt Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche in den Fokus
Mehr als 19 Prozent der Kinder leben mit einem Elternteil zusammen, das unter psychischen Störungen leidet, 18 Prozent haben körperlich erkrankte Väter oder Mütter. Auch soziale und wirtschaftlich prekäre Lebensbedingungen, von denen 26 Prozent der bei der AOK versicherten Kinder und Jugendlichen betroffen sind, deren Daten ausgewertet wurden, können ein gesundes Heranwachsen erschweren.
Besonderen Wert legt die AOK, die nach eigener Auskunft mit mehr als drei Millionen Versicherten die größte Krankenkasse in NRW ist, daher auf die Vorsorgeuntersuchungen von Kindern und Jugendlichen. Dabei nutzten 94 Prozent der bei der AOK versicherten Eltern aus Rhein-Berg die Vorsorgeuntersuchung für Dreijährige (U-7a) und belegten damit Platz 16 der Kreise und kreisfreien Städte in NRW.
Besser schnitt der Oberbergische Kreis mit 96,5 Prozent ab, der damit hinter Euskirchen und Mettmann den dritten Platz belegte.
Auch Erwachsene sollten zu Vorsorgeuntersuchungen erscheinen
Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt nach der Statistik die Teilnahme an den Kinderuntersuchungen ab. Zur U-10 für Kinder im Alter v on sieben bis acht Jahren stellten in Rhein-Berg nur noch 50,1 Prozent der Eltern ihre Kinder bei Arzt oder Ärztin vor, die J-1 für Jugendliche nahmen nur noch 48,3 Prozent (Platz 9) der Versicherten wahr.
Dabei fallen große Schwankungen innerhalb der Kommunen und Ortsteile auf. Positiver Ausreißer: der Bergisch Gladbacher Nordwesten mit den Bezirken Schildgen, Katterbach und Hand. Hier gingen 62,3 Prozent der Jugendlichen zur Untersuchung.
Vorsorge, das ist aber nicht nur ein Thema, das Kinder betrifft. 35,2 Prozent der bei der AOK versicherten Frauen aus Rhein-Berg nahmen an der Krebs-Früherkennung teil. Nur die Frauen in Solingen, Mettmann und Mülheim an der Ruhr waren gesundheitsbewusster. Die Beteiligung von Männern fiel hingegen mit 17,2 Prozent verhalten aus. Nur Platz 18 von 29 in NRW.