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Renovierungsarbeiten in der EishalleSommer wird für Umbauarbeiten genutzt

Lesezeit 4 Minuten

Das ist die neue Kühltechnik: In den Eiswaben liegen die Kühlschläuche.

Bergisch Gladbach – Seit vergangener Woche ist Saisonschluss. Die Eisschicht auf der Schlittschuh-Laufbahn wird abgetaut, die Kälteanlage ist ausgeschaltet. Und die Bensberger Eissportarena verabschiedet sich bis in den Spätsommer.

Eishalle schaut auf eine gute Saison zurück

„Zu tun ist immer etwas. Jetzt nur an anderen Stellen“, sagt dazu Jörg Scholz, Vorsitzender des Eissportvereins Bergisch Gladbach. Dessen Mitglieder sind die Retter des Eislaufsports in der Kreisstadt. Als vor zwei Jahren der bisherige Betreiber die Brocken ohne Vorwarnung hinwarf, sprangen die kufenbegeisterten Ehrenamtler mehr oder weniger spontan ein. Und seitdem läuft die Halle.

Die Besucherzahlen seien gestiegen gegenüber dem Vorjahr, sagt Scholz. Die exakten Zahlen kenne er noch nicht, die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen. Aber die Tendenz sei klar: Die Gladbacher wissen wieder, dass es an der Saaler Mühle eine Freizeitanlage für das Eislaufen gibt. Der Verein hat die Halle mit dem Neustart im September 2017 aus dem jahrelangen Tiefschlag erweckt.

Nach Saisonschluss wird angepackt

Die besucherfreie Zeit im Frühjahr und Sommer wird vom Verein genutzt, um die ausgemusterte Kälteanlage weiter abzubauen. Das restliche Ammoniak, das noch in den Tanks ist, wird in nächster Zeit abgepumpt und entsorgt. Da kooperiere der Verein mit den Aufsichtsbehörden, erklärt Scholz. Der Rest ist Metallschrott.

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Wegen des Eislaufbetriebs habe das Abpumpen etwas warten müssen. Über 400 000 Euro investierte der Verein in eine moderne Anlage mit Eiswaben-Technik („Icegrid“): Ein gekühlter Wabenteppich sorgt seit dieser Saison für einen Eisteppich zum Dahingleiten. „Wir werden die Isolierung der Leitungen weiter verbessern“, sagt Scholz. Diese Arbeit sei bislang liegengeblieben. Und nach wie vor lerne man bei der Bedienung der neuen Technik.

Neue Umkleidekabinen für das Eishockeyteam

Was mit dem gewonnenen Raum im hinteren Bereich der Halle geschehen könnte, haben die Vereinsmitglieder bereits im Blick. Ein Ausbau der Umkleidekabinen für die Eishockeyteams soll erfolgen. Da sei es in den alten Räumen bislang eher wenig komfortabel gewesen. Eine Baustelle von mehreren, die es an der Eishalle noch gibt. Auch bei der Isolierung des Hallendachs soll in der eisfreien Zeit nachjustiert werden. Dafür muss entsprechendes Gerät in die Halle geschafft werden.

Wirtschaftlich, erklärt Scholz, laufe der Betrieb erfreulich. Dass man sich nicht überhoben habe mit den Investitionen, sei auch der zinsgünstigen Kreditvergabe der NRW-Bank zu verdanken, der Hilfe der Kreissparkasse Köln und der Unterstützung im Sportstätten-Förderprogramm des Landes.

Eishalle als Veranstaltungort im Sommer

Ist das Eis abgetaut, kommen die Waben zum Vorschein. Die Idee, die Eislaufhalle im Sommer als Veranstaltungsort zu nutzen, gibt es bei dem Betreiber nach wie vor. Aber die Umsetzung ist nicht einfach. Auf den empfindlichen Eis-Waben selbst verbieten sich Aktionen. Und ein Abbauen der Elemente ist zu kompliziert.

„Wir haben hier 1800 Quadratmeter Hallenfläche. Die müssten komplett abgedeckt werden.“ Noch tüftelt der Verein an einer zündenden Idee, wie das am besten gelingen könnte. Die Bodenplatten müssten ja aufbewahrt werden, was auch logistisch zu klären sei, sagt Scholz. Diese harte Nuss ist momentan noch nicht geknackt.

Die RealStars, die erfolgreich aufspielende Eishockeymannschaft des Vereins, unterstützt den Gladbacher Box-Europameister Sergej Wotschel. Die Idee eines WM-Kampfes in der Eishalle auszurichten, gebe es, sagt Scholz. Eine mögliche Umsetzung sei aber unklar.

Zum 40. Geburtstag der Eishalle planen die Betreiber im Herbst mehrere Jubiläumsfeiern.

Neues Restaurant mit deutscher Kücher

Was in den nächsten Wochen auf jeden Fall kommen soll, ist ein gastronomisches Angebot. Die Halle verfügt über einen Restaurantbereich, vor einigen Jahren war sie Anlaufstelle für Menüs im XXL-Format. „So etwas in dieser Art ist aber nicht geplant“, sagt der Vereinsvorstand.

Ein Restaurantleiter sei ausgewählt, letzte Vorarbeiten liefen. Eine verjüngte, deutsche Küche sei das Ziel. Die Ausflügler im Freizeitgebiet Saaler Mühle sollten sich angesprochen fühlen, so die Hoffnung des Vereins. Ein genaues Öffnungsdatum steht aber noch nicht fest.

Viele Termine im kommenden Herbst

Was im Herbst kommt, ist das 40-jährige Bestehen der Eislaufhalle. Den Geburtstag wollen die Vereinsverantwortlichen nicht einfach so ins Land ziehen lassen. Das ein oder andere an Veranstaltungen werde es geben, sagt Scholz.

Für die Herbsttagung des NRW-Dachverbands der Eishallenbetreiber hat laut Scholz auch Bergisch Gladbachs Bürgermeister Lutz Urbach eine Einladung vorliegen. Dann soll er den anderen Mitgliedern berichten, wie es der Stadt als Eigentümerin und dem Eissportverein als Betreiber gelungen sei, die Eislauftradition in Bergisch Gladbach zu bewahren.

Für die nähere und weitere Umgebung sei die Rettung des Eislaufsports beispielhaft, meint der Vorstand des Eissportvereins. Viele Eishallen seien in den letzten Jahren geschlossen worden. Gladbach gehe einen anderen Weg.