Direkt von Bensberg nach MarialindenLinie 420 soll zukünftig Schnellbus ergänzen
Rhein-Berg – Mit einer neuen Schnellbuslinie SB 54 nach Much soll der Overather Bahnhof ab Dezember an das neu entstehende Schnellbusnetz im Rhein-Sieg-Kreis angebunden werden. Der Schnellbus benötigt von Much zum Overather Bahnhof mit 20 Minuten nur noch etwa halb so lange wie die bisherige Buslinie 575. Dafür fährt er aber auch nicht mehr alle Haltestellen auf Overather Stadtgebiet an, was von Seiten der Stadt Overath wie berichtet zu heftiger Kritik geführt hatte.
Auf die hat der Kreis nun reagiert und im Kreistag am Donnerstagabend eine Verlängerung der bisher zwischen Bensberg und Overather Bahnhof verkehrenden Buslinie 420 bis nach Marialinden vorgestellt. Ab dem Overather Bahnhof soll diese dann bis Marialinden unter der Liniennummer 419 einmal pro Stunde über Lölsberg, Eulenthal, Warth und Sonne bis nach Marialinden verkehren, während der Schnellbus künftig vom Bahnhof direkt über die Mucher Straße und Rittberg Richtung Much fährt.
Anbindung an Overather Bahnhof
Marialinden und die weiteren Stationen auf dem Höhenrücken links der Agger erhalten damit nicht nur weiterhin die Anbindung an den Overather Bahnhof, die künftig auch am Wochenende und an Feiertagen im Stunden-Takt verkehren soll, sondern quasi auch eine direkte Anbindung an Bensberg und die Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 1.
Im Kreistag stieß die Ergänzung des Busangebots, das laut Dezernentin Elke Reichert im Vorfeld auch mit der Stadt Overath abgestimmt und dort auf positive Resonanz gestoßen war, auf breite Zustimmung. „Aus Sicht des Kreises, aber auch aus Overather Sicht ist es zu begrüßen, dass sich das Schnellbuskonzept auch im Süden über die Kreisgrenzen hinweg durchsetzt“, lobte Kreistags- und Landtagsabgeordneter Rainer Deppe (CDU) aus Overath.
Ein attraktives Busangebot
Auch jeder Pendler aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der künftig nicht mehr mit dem eigenen Auto zum Bahnhof nach Overath komme, sondern stattdessen auf das attraktivere Busangebot umsteige, entlaste dabei die „Straßen und die Umwelt bei uns“, so Deppe. Er wünschte sich darüber hinaus, dass der Kreis auch die Taxi-Bus-Verbindungen über Marialinden nach Federath, deren Nutzerzahlen noch „überschaubar“ seien, stärker bewerbe, wie dies etwa in der Kampagne für die neuen Mobilstationen im Kreisgebiet geschehen sei. Ein Vorschlag, den auch Dagmar Keller-Bartel (Grüne) unterstützte.
„Da ist jetzt endlich Schnellbus drin und steht nicht nur Schnellbus drauf“, begrüßte SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn das Projekt und hob hervor, dass die Schnellbusse auch mit WLAN und USB-Ladebuchsen ausgestattet werden sollen. „Ein ÖPNV-Vorzeigeprojekt“, so Zorn zu dem Vorhaben, das im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2025 im Bergischen Rheinland (Rhein-Berg, Oberberg, bergischer Rhein-Sieg-Kreis) gefördert wird. Zugleich wies Zorn darauf hin, dass durch die Verlängerung der Linie 420 keine Verspätungen entstehen dürften, die beispielsweise Anschlüsse in Bensberg gefährden könnten.
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Dies solle in der Praxis beobachtet werden, wie auch Sebastian Weirauch (AfD) bekräftigte. Werner Conrad (Freie Wähler) begrüßte, dass der Kreis nun mit der Stadt Overath eine einvernehmliche Lösung gefunden habe.
Mit einem Zuschussbedarf von insgesamt rund 445 000 Euro pro Jahr rechnet der Kreis für seine Anteile an der neuen Schnellbuslinie und die Verlängerung der Linie 420 unter der Liniennummer 419 bis Marialinden. Einstimmig stimmte der Kreistag am Ende für das Gesamtpaket.