Bergisch Gladbach – Bei der künftigen Gestaltung der Stadt wollen viele Akteure mitreden und Akzente setzen. Das spiegelt sich wider in einer Reihe der aktuellen Bebauungspläne, über die Stadt in einer Art Rangliste informiert.
Sechs bis zehn dieser Pläne können die Mitarbeitenden der Abteilung Stadtplanung parallel bearbeiten, und zwar die Bebauungspläne der bedeutungsschwangeren Priorität 1 – alle von ihnen haben eine erhebliche Bedeutung für die Stadtentwicklung, für städtische Flächen, für Schul- oder Kitabau oder für die Entwicklung bedeutender Gewerbeflächen einschließlich des Einzelhandels.
Auch alles aus dem Integrierten Handlungskonzept Bensberg fällt unter diese Kategorie. Das Grundprinzip der Planer und Planerinnen: Erst wenn eines dieser Verfahren abgeschlossen ist, kann das nächste aufrücken. Zu vieles auf einmal geht halt nicht. Zwischen anderthalb und zwei Jahre rechnen die Stadtplaner für die Entwicklung eines Bebauungsplans. Öffentliche Auslegung und Abwägung der Anregungen benötigen Zeit.
Feuerwache
An der Spitze der Bebauungspläne steht aktuell derjenige mit der Nummer „6443“. Die neue Feuerwache Süd soll in Refrath entstehen, in der Nähe der Autobahnauffahrt, auf einem Waldgrundstück. Das ist die Ausgangslage, die die Stadtplaner derzeit auf dem Tisch haben. Das kommunale Projekt gilt als eines mit starker Leuchtturmwirkung und größter Bedeutung für die Entwicklung der Feuerwehr mit ihren hauptamtlichen Kräften.
Grüner Mobilhof
Große kommunale und öffentliche Bedeutung hat das Projekt des Grünen Mobilhofs im Bereich Bockenberg/Overather Straße. Als mögliches Regionale-Projekt soll die Wasserstofftankstelle für die Linienbusse der Regionalverkehr Köln entstehen und daneben ein Bus-Betriebshof, auf dem auch Fahrzeuge aus dem kommunalen Fuhrpark mit „grünen Wasserstoff“ betankt werden sollen.
Malteser-Komturei
Das Verfahren um neue, futuristisch anmutende Gebäudebereiche an der denkmalgeschützten Malteser-Komturei in Herrenstrunden schlägt in der Bevölkerung hohe Wellen; aufgrund des städtebaulich bedeutenden Ortskerns wird der Bebauungsplan in der Verwaltung mit Vorrang bearbeitet.
Neue Wohngebiete
Neue Wohngebiete von größerem Umfang haben nur zwei der priorisierten Bebauungspläne zum Ziel: das Verfahren an der Alten Marktstraße im Stadtteil Refrath mit 23 Einfamilienhäusern und einem Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten sowie die Umwandlung des ehemaligem Wachendorff-Geländes in Gronau (Wohnen, betreutes Wohnen, Seniorenpflege, Gewerbe).
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Erschließungsplanung und „Umsetzung im Nachgang“ begleiten im Wachendorff- Verfahren die Planer, der Bebauungsplan liegt fürs Wachendorff-Gelände seit einigen Jahren vor und muss nun auf die Planungen der neuen Eigentümer CG Elementum/Gröner-Gruppe angepasst werden.
Kindergarten
Um einen Kita-Ausbau auf einem Firmengelände im Technologiepark geht es in dem Bebauungsplan Bockenberg 2.
Klinik
Das Verfahren am Schlodderdicher Weg im Stadtteil Gronau dient dem Neubau der Psychosomatischen Klinik.
Stadtmitte
Entwicklungen in der Stadtmitte betreffen die Bebauungspläne an der Jakobstraße (alte Gießerei Köttgen), mit Bauplänen der Firma Isotec (Firmenzentrale, Wohnen, Gewerbe etc.) sowie an der Odenthaler Straße mit dem Evangelischen Krankenhaus als Akteur und der geplanten Umgestaltung des Geländes an der ehemaligen Feuerwache (im sogenannten „Zillertal“). Parkhaus-Erweiterung und Seniorenwohnen könnten auf dem Areal entstehen.
Nahversorgung
Der Nahversorgung schließlich dient der Bebauungsplan Auf dem Langen Feld in Herkenrath. Mit der geplanten Ansiedlung eines Edeka-Vollsortimentes, eines Aldi-Discounters und einer Drogerie soll die Nahversorgung Herkenraths langfristig gesichert werden.
Stadthaus
Der Bebauungsplan für den Neubau des Rathauses am Bahnhof ruht derzeit. Er könne aber jederzeit wieder vorgezogen und aktiviert werden, berichten die Stadtplaner. Im Herbst könnte sich diese Frage klären.