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Krebstherapie, Staub-SchutzInnovationspreis „Rheinland genial“ für Gladbacher Firmen

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Kirsten Jahn (l.), Erik Werdel (2.v.l.), Volker Suermann (2.v.r.) überreichen den Preis an ASS-Geschäftsführer Reinhold Ziewers (3.v.l) und Rudolf Weichert (r.).

Rhein-Berg – Sie richten sich auf die Zukunft aus, haben Ideen, die sie erfolgreich realisieren und sind bekannt in ihren Branchen – Die drei Wirtschaftsunternehmen ASS Maschinenbau in Overath, Joke Technology und Miltenyi Biotec in Bergisch Gladbach haben für ihr Engagement den Innovationspreis „Rheinland genial“ erhalten. Der Verein Metropolregion Rheinland, eine Kooperation verschiedener Behörden und Wirtschaftsorganisationen, vergibt diese Auszeichnung, um damit die Zukunftsentwicklung und Leistungen der Unternehmen zu würdigen.

ASS Maschinenbau überzeugt mit Greifer für Kleinbauteile

Mit einer neuen Greiferautomatik, ein Micro-System für enge Räume und kleinste Bauteile, ist die Overather Firma ASS Maschinenbau an den Markt gegangen. Es ist nach Firmenangaben ein Nischenprodukt für Automationslösungen mit geringem Bauraum. „Mit einem Klemmdurchmesser von sechs Millimetern ist das Micro System nur noch halb so groß wie das bisher kleinste am Markt verfügbare System“, erläutert Geschäftsführer Reinhold Ziewers.

Ihm sowie den führenden Köpfen bei Joke Technology und Miltenyi Biotec haben Kirsten Jahn, Geschäftsführerin von Metropolregion, Kreisdirektor Dr. Erik Werdel und Volker Suermann, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) die Auszeichnung persönlich überreicht.

Metropolregion Rheinland

Im Verein Metropolregion Rheinland kooperieren Akteure aus Kreisen und kreisfreien Städten, den Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern, der Städteregion Aachen und dem Landschaftsverband Rheinland. Ihr Ziel: die interkommunale und regionale Zusammenarbeit verbessern.

Durch die Bündelung der Interessen und gemeinsame Aktivitäten soll das Rheinland verstärkt als zusammenhängender Wirtschafts- und Lebensraum wahrgenommen werden und zu einer Metropolregion von europäischer Bedeutung wachsen.

Ziewers dankte im Beisein von Rudolf Weichert, Vorstand der Bergisch Gladbacher Indus Holding AG, zu deren Gruppe die ASS Maschinenbau gehört, vor allem dem Mitarbeiterteam. „Ohne deren Ideen und Einsatz wäre all das nicht möglich. Wir können stolz auf uns sein“, sagte Ziewers.

Eine Arbeitsstation, die vor schädlichen Stäuben schützt

Das Unternehmen Joke Technology hat die Arbeitsstation „Eneskapostpro“ entwickelt, die in der Fertigung neue Möglichkeiten und größtmöglichen Gesundheitsschutz bietet. Auch dieses Projekt sei dem Engagement der Belegschaft zu verdanken. Anlass für diese Entwicklung sind die Nacharbeiten beim 3D-Druck. Denn dabei würden Pulver und Stäube entstehen, die oft extrem gesundheitsgefährdend oder sogar explosiv seien.

„Wir sehen dringenden Nachholbedarf in der Arbeitssicherheit, speziell auf dem wachsenden Markt des 3D-Drucks“, sagte Firmenchef Udo Fielenbach bei der Preisübergabe. „Ziel war es, eine zu 100 Prozent schützende, aber gleichermaßen ergonomische Anlage zu entwickeln, mit der sämtliche Arten der Nachbearbeitung möglich sind.“

Vollautomatische Zellproduktion für Krebsbekämpfung

Eine vollautomatische Zellproduktion zur Bekämpfung von Krebs ist ein innovatives Projekt des Unternehmens Miltenyi Biotec. Bei dieser neuartigen Immuntherapie werden Abwehrzellen des körpereigenen Immunsystems eines Patienten gentechnologisch im Labor so verändert, dass sie sogenannte chimäre Antigenrezeptoren, kurz CAR, auf ihrer Oberfläche bilden. Gelangen diese CAR-T-Zellen in den Körper zurück, soll das Immunsystem lernen, Krebstypen zu bekämpfen.

Um dem weltweit hohen Bedarf an bezahlbaren Zelltherapeutika zu begegnen, hat Miltenyi Biotec die erste eigene Produktionsanlage, die CliniMACS Cell Factory aufgebaut: Ein Großraumlabor unter Reinraumbedingungen, das mit Produktionsplattformen ausgestattet ist, die CliniMACS Prodigy Systeme.

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„Die Cell Factory ist Ausdruck des Selbstverständnisses aller Mitarbeitenden, den Krebs mit innovativen Technologien zu besiegen. Täglich drängen unsere Teams die Grenzen des Machbaren weiter zurück“, freute sich Norbert Hentschel, CFO von Miltenyi Biotec, bei der Übergabe des Preises.