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Benefiz-BuchBergisch Gladbacher Prinz teilt Dreigestirn-Erinnerungen

Lesezeit 4 Minuten

Wiedersehen mit der Mutter des Prinzen.

Bergisch Gladbach – Eigentlich sind Reiseberichte und Realsatire sein Metier – doch da gibt es etwas, das wird Philipp Schäfer wohl nie mehr vergessen. Eine Zeit, die sein Leben veränderte, die auch viele andere gerade sehr vermissen und der er nun ein Buch gewidmet hat: der Zeit, in der er zusammen mit Jenny Klein und Markus Schäfer Dreigestirn von Bergisch Gladbach war. Gerade mal ein Jahr her ist die heiße Phase der vergangenen Session – und doch durch Corona so weit weg, dass es gut tut, wieder daran erinnert zu werden.

„Zesamme sin mer eins – die scheinbar unendliche Reise dreier Freunde“ hat Philipp Schäfer sein zweites Buch genannt – sein erstes war vor gut einem Jahr eine humorvolle Sammlung von Anekdoten einer Weltreise. Aber auch in seinem zweiten Buch nimmt er seine Leser mit auf eine Reise – in eine Welt, die in Zeiten von Abstandhalten und FFP2-Masken auch weit entfernt wirkt und in die mit Erinnerungen einzutauchen doch gerade jetzt so angenehm sein kann. Und Seine Tollität fängt ganz weit vorne an – mit überraschenden Bekenntnissen: „Eigentlich hatte ich nie vor, Prinz werden zu wollen.“ Ups? Warum? „Viel zu grässlich fand ich die weißen Strumpfhosen des Prinzen, und irgendwie sahen die »alten« Herren immer lustig aus, wenn sie da über die Bühnen hüpften.“ Wie es kam, dass auch er im vergangenen Jahr – gleichwohl noch kein „alter Herr“ – in Strumpfhosen über die Bühne hüpfte, erzählt Philipp Schäfer in seinem Buch ebenso wie er einen Einblick hinter die Kulissen gibt: Wie bewirbt man sich eigentlich als Dreigestirn? Wie bereitet man sich vor auf eine Zeit, für die es keine persönlichen Blaupausen gibt? Und was bitteschön hat’s mit dem Rat der Schwiegermutter auf sich, dass die „Toten am Ende der Schlacht gezählt werden“?

Benefiz-Buch

Bestellt werden kann das Buch „Zesamme sin mer eins – die scheinbar unendliche Reise dreier Freunde“ von Prinz Philipp Schäfer zum Preis von 14,50 Euro per E-Mail.

Die Erlöse aus dem Verkauf gehen an den Verein Domino, der sich der Arbeit mit trauernden Kindern angenommen hat. Die Arbeit des Vereins hatte das Dreigestirn bereits in seiner aktiven Amtszeit mit dem Erlös aus einer Benefiz-Schalverkaufsaktion unterstützt.

Humorvoll und packend zugleich erzählt Philipp Schäfer vom Weg ins jecke Amt, von den Vorbereitungen, garniert mit ganz persönlichen Bildern aus der Zeit der Vorfreude, aber auch aus der großen Session – abseits der Bühnen. Den Prinz in Ornathose und Flip-Flops jedenfalls wird man im Scheinwerferlicht wohl nie zu sehen bekommen.

Zu Besuch bei der Polizei.

Das komplette Dreigestirn.

Die Jungfernrede des Prinzen in spe bei der Vorstellung der angehenden Tollitäten zu Beginn der Session am Elften im Elften findet sich ebenso im Buch wieder wie der herbe Dämpfer zu Beginn des Jahres, als der Prinz in spe kurz vor der Proklamation schwer erkrankte. Wie Bundeskanzlerin und Arzt dann doch dazu beitrugen, dass Philipp I. zusammen mit seinem Bauern Markus und Jungfrau Jenny im Bergischen Löwen proklamiert wurde, ist auf den knapp 200 Seiten des neuen Buchs aus der Feder des Prinzen ebenso nachzulesen wie die „Momente des puren Glücks“ oder die Hintergründe um jene beim Auftritt von Guido Cantz abgebrochene Lehne eines Elferratsstuhls, die sich der Künstler vom Dreigestirn signieren ließ und mit nach Hause nahm – weil ihm so etwas auch noch nicht passiert war und er kurzzeitig dachte, von seinem eigenen „Verstehen Sie Spaß“-Team hereingelegt worden zu sein.

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Ob „Schnüffelabend“ mit der Prinzengarde, Besuch bei Polizei oder Weihbischof, bei der Tafel oder in der Wagenbauhalle, bei großen Sitzungen oder kleinen Auftritten in Seniorenheimen – viele eindrucksvolle Momente lässt Prinz Philipp noch einmal Revue passieren. Und: Er spart auch den „großen Knall“ nicht aus – das Wechselbad der Gefühle am Karnevalswochenende mit einem großartigen Zoch durch Bensberg und einer Absage wegen einer Sturmwarnung am Karnevalssonntag in der Gladbacher Stadtmitte. Was einer der Höhepunkte werden sollte, wurde zum absoluten Tiefschlag. Und dabei ahnten die drei da noch nicht, dass der Nachholtermin bereits den Corona-Schutzmaßnahmen zum Opfer fallen sollte.

„Stille“ ist eines der eindrucksvollsten Kapitel, das schildert, wie die dreiallmählich zurückfinden in eine Welt, in der wie auch in der aktuellen Session, die Kraft in der Erinnerung liegt. Die gibt zweifellos auch Kraft für die Hoffnung auf wieder bessere jecke Zeiten.