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33 Millionen InvestitionEinweihung von saniertem Bergisch Gladbacher Schulzentrum

Lesezeit 3 Minuten

Ersehnter Termin: Bürgermeister Lutz Urbach bei der Einweihung des rundum erneuerten Otto-Hahn-Schulzentrums.

  1. Nach fünf Jahren ist es endlich soweit. Das Otto-Hahn-Schulzentrum ist komplett saniert und eingeweiht.
  2. Voraussichtlich nach den Herbstferien können die Lehrerteams und die 1000 Gymnasiasten und 550 Realschüler aus den Container-Klassenzimmern zurückkehren, die als Ausweichquartiere dienen.
  3. Bei der Einweihung beeindruckte nicht nur die Investitionssumme von 33 Millionen Euro, sondern auch das, was damit gemacht wurde.

Bergisch Gladbach – Das Otto-Hahn-Schulzentrum ist nicht mehr wiederzuerkennen. Aus dem maroden Betonklotz ist eine moderne Schule geworden, die modernste im ganzen Stadtgebiet. Ein Grund zum Feiern. Immerhin hat es fast fünf harte Jahre – deutlich länger als gedacht – und sehr viele Nerven gekostet, Gymnasium und Realschule zukunftsfähig zu machen.

Die beiden Schulleiter sind glücklich: „Eigentlich kann man von einem Neubau sprechen“, freut sich Felix Bertenrath, Leiter der Realschule. „Fachunterricht ist endlich in geeigneten Räumen möglich“, sagt Karl-Josef Sulski, Leiter des Gymnasiums. Voraussichtlich nach den Herbstferien können die Lehrerteams und die 1000 Gymnasiasten und 550 Realschüler aus den Container-Klassenzimmern zurückkehren, die als Ausweichquartiere dienen.

Technische und digitale Ausstattung

„Heute freuen wir uns wie Bolle“, sagt Bürgermeister Lutz Urbach bei der Einweihungsfeier am Freitagnachmittag und man kann die Erleichterung spüren, die in seinen Worten mitschwingt. Im Arm hält er eine übergroße Schultüte: „Endlich geschafft!“, steht darauf.

Verzögerungen beim Bauablauf

Im Januar 2017 haben die Bauarbeiten zur Sanierung des Otto-Hahn-Schulzentrums begonnen. Mehrere Termine, zu denen das Gebäude fertiggestellt sein sollte, platzten: Ursprünglich sollte das Millionenprojekt Ende 2018 fertig sein. Für Verzögerungen im Bauablauf sorgten mehrere Unwägbarkeiten. So musste im Oktober 2017 ein neues Abbruchunternehmen beauftragt werden. Ein weiterer Grund war der überhitzte Handwerkermarkt, der es schwierig machte, Unternehmen zu angemessenen Preisen zu finden. Zurzeit laufen Sanierungsarbeiten in den Pausenhallen sowie die Erneuerung der Stufenanlagen mit den angrenzenden Schulhöfen. (ub)

Tatsächlich beeindruckt das Mammutprojekt nicht nur durch seine Investitionssumme von 33 Millionen Euro. Was das neue Otto-Hahn-Schulzentrum vor allem auszeichnet ist eine technische und digitale Ausstattung auf dem allerneuesten Stand.

Sieben Ebenen barrierefrei zu erreichen

Davon konnten sich die Gäste – corona-bedingt reduziert auf Vertreter des Stadtrats, der Verwaltung, Baufirmen sowie der Schulgemeinschaft – gleich bei geführten Rundgängen überzeugen. Bei der Ausstattung der Klassenräume wurden alle Wünsche erfüllt, insbesondere die der Naturwissenschaftler: Digitale Tafeln, Whiteboards, W-Lan Anschlüsse, Anschlüsse für Strom, Wasser und Gas in Chemieräumen. Und es gibt ein ganz neues Raumkonzept: Keine endlos langen Schulflure mehr, sondern „Unterrichtscluster“, kleine Klassenräume, die zur Differenzierung oder zum Aufenthalt genutzt werden können.

Davon können andere Schulen in der Stadt nur träumen: naturwissenschaftliche Klassenzimmer auf dem modernsten Stand.

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Die ersten Schulmöbel sind auch schon aufgebaut. Es gibt eine Mediathek, eine Aula mit technischen Anschlüssen für Aufführungen sowie eine Mensa mit Kiosk. Alles barrierefrei auf sieben Ebenen. Zur besseren Orientierung haben die Räume je nach Funktion eine bestimmte Farbe, so dass die Schule von innen schön bunt ist. Das 47 Jahre alte Schulhaus wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut, nur das Betongerippe blieb stehen.

Das Schulgebäude ist jetzt auf allen sieben Ebenen barrierefrei.

Fenster, Zwischenwände, Bodenbeläge alle technischen Anlagen – Heizung, Sanitär, Elektrik, Lüftung – wurden erneuert, berichtet Tanja Dickert, Geschäftsführerin des Generalunternehmers. Auch die Eingangsfassade wurde entgegen ersten Überlegungen ausgetauscht zugunsten heutiger Anforderungen der Wärmedämmung. Ein Grund dafür, dass die ursprünglich veranschlagten Kosten von 18 Millionen Euro immer weiter in die Höhe kletterten. Größte Herausforderung sei es gewesen, 15 innenliegende Klassenräume so zu verlegen, dass sie Licht und Luft bekommen, sagt Dickert.