Anwohnern ist es gelungen, eine Vision für ihren Stadtteil zu erarbeiten. Eine bessere Bürgerbeteiligung kann es gar nicht geben.
KommentarDie Aufbruchsstimmung im Bergisch Gladbacher Stadtteil Gronau ist ansteckend
Die Aufbruchsstimmung in Gronau ist richtig ansteckend. Anwohner haben es geschafft, eine Vision für ihren Stadtteil zu entwickeln. Nicht mit realitätsfernen Ideen, wie sie am Schreibtisch von auswärtigen Planungsbüros entstehen. Sondern fundiert, weil die Lösungen aus der Mitte ihrer Gesellschaft kommen. Eine bessere Bürgerbeteiligung kann es gar nicht geben.
Bei vielen Bürgerbeteiligungen, die die Stadtverwaltung, oft sogar mithilfe von professionellen Fachbüros organisierte, blieben die aktiven Bürger frustriert zurück. Aktuelles Beispiel ist die Planung für die Altenberger-Dom-Straße in Schildgen. Die Fronten zwischen Radfahrern, Autofahrern und Geschäftsleuten sind hier inzwischen so verhärtet, dass man sich untereinander beschimpft und beleidigt.
„Man kann wirklich nur hoffen, dass das gut geht“
Als vor fünf Jahren der Flächennutzungsplan beraten wurde, gab es Tausende von Bürgereingaben. Sie wurden zum überwiegenden Teil „abgewogen“, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. Die Bürger sahen ihre Anliegen zu wenig berücksichtigt. Da braucht man sich über ein mangelndes Interesse an kommunalen Projekten nicht zu wundern. Man kann wirklich nur hoffen, dass das gut geht.
Dass das Bündnis zwischen dem Gronauer Arbeitskreis mit Stadtverwaltung und Politik hält. Dass die Vorschläge, die die Gronauer machen, nicht in der Versenkung verschwinden. Sonst wäre die Chance, durch Eigeninitiative die Demokratie zu stärken, vertan.