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Großbaustelle in BensbergPflaster an Schloßstraße in Bergisch Gladbach ist noch uneben

Lesezeit 3 Minuten
Auf der Schloßstraße in Bensberg wird gerade das neue Pflaster verlegt.

Nach dem Verfugen und Rütteln sollen die Unebenheiten beseitigt sein, sagt die Stadt.

In Bensberg haben die Verlegearbeiten für das neue Pflaster begonnen. Scheinbare Unebenheiten werden noch beseitigt, teilt die Stadt mit.

Mancher Bensberger und manche Bensbergerin werfen in diesen Tagen neugierige Blicke auf die Schloßstraße. Im unteren Bereich läuft der Umbau und an einigen wenigen Stellen sind bereits die hellgefärbten Granitsteine aus Spanien provisorisch verlegt.

Scheinbare Unebenheiten und zentimeterhohe Kanten an den Übergängen zu Straße oder Bordsteinen sorgen für Stirnrunzeln, die Steine wirken an manchen Stellen fast ein wenig schief verlegt. Passanten, die die Arbeiter auf die Situation hinwiesen, fanden bei der Baufirma überwiegend kein Gehör. Sie seien weggeschickt oder ausgelacht worden, heißt es.

Stadt Bergisch Gladbach prüft kontinuierlich

Auch Beschimpfungen soll es gegeben haben. Die Probleme, die es nach dem Verlegen des Pflasters in der Gladbacher Fußgängerzone gab und gibt, dürften sich in Bensberg nicht wiederholen, sagen manche Anwohner und sorgen sich. In Bergisch Gladbach ist das Verfugen der Steine ein Thema und nach wie vor Teil einer juristischen Auseinandersetzung der Stadt mit der Baufirma.

Viele Steine sind hier locker, Kanten abgebrochen. Im Raum steht die Forderung, das gesamte Pflaster der Fußgängerzone neu zu verlegen. Noch sind die Arbeiten in Bensberg nicht abgeschlossen, sagt Martin Rölen, Sprecher der Stadtverwaltung. Er betont, dass die Stadt „kontinuierlich die Verlegearbeiten prüft“.

Qualitätskontrolle ist für Schloßstraße wichtig

Die Qualitätskontrolle über den Endzustand könne aber erst erfolgen, wenn das Pflaster abgerüttelt und verfugt ist. Erst nach diesen beiden Maßnahmen sei die Oberfläche fertig hergestellt. Derzeit befinde sich das Pflaster noch in einem unfertigen „und damit naturgemäß noch unebenen Zustand“, so Rölen. Dieser werde erst durch den Einsatz von Rüttelplatte und Fugenmaterial egalisiert. Der Pressesprecher: „Die Zweifler werden noch ein wenig um Geduld geben.“

Die Zweifler werden noch ein wenig um Geduld gebeten
Martin Rölen, Sprecher der Stadt

Während im Bereich Schloßstraße 1-16, dem aktuellen Baufeld, nur Gehweg und Parkplatzflächen mit dem spanischen Granit gepflastert werden, werden die Natursteine im übrigen Bereich der Schloßstraße auch als neuer Straßen- und Fahrbahnbelag verlegt. Was sie so alles auszuhalten haben, ist in den unterschiedlichen DIN-Vorschriften für Straßen- und Gehwegpflaster festgehalten, auch für die Bensberger Pflastersteine gelten sie.

Beispielsweise muss die Befahrbarkeit der Steine für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gegeben sein. Druckfestigkeit und Dichte der Steine sind in der Ausschreibung exakt festgelegt, der sogenannte Bettungsmörtel muss immer frisch angesetzt, die Unterweisung der Mitarbeiter dokumentiert werden. Im fertigen Pflaster werden Bohrkerne gezogen, Fugen und Bettung visuell bewertet – auch das gehört zur Prüfung, die die Stadt abschließend vornimmt.

Klare Vertragsbedingungen

Bei Versprüngen zu benachbarten Steinen sind maximal zwei Millimeter zulässig – all dies ist in den Vertragsbedingungen nachzulesen. Die Farbe der Steine: In Bensberg ist dies ein zweites Diskussionsthema. Die helle Ausführung der Steine solle dem Klima in Bensberg nützen, berichten die Planer, auch die Politik habe so entschieden.

Die Helligkeit reduziere langwellige Wärmestrahlung, eine Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel. Was die spätere Reinigung der Steine angeht, seien Verschmutzungen in der aufgerauten Oberfläche nicht zu verhindern. Gerade in der ersten Zeit werde dies zu sehen sein.

Mit der Zeit dunkelten die Steine aber nach und die Verschmutzungen seien nicht mehr so stark zu sehen. Selbstverständlich reinige die Stadt das neue Pflaster intensiv. Eine Falschlieferung der Steine habe es nicht gegeben, erklären die städtischen Planer. Nur einmal seien Steine mit falschen Maßen angeliefert worden. Mit einem Nachschnitt sei das Malheur schnell behoben worden.

Vor Ort stattfindende Sägearbeiten für die Pflastersteine seien nicht ungewöhnlich.