AboAbonnieren

BensbergEissporthalle startet mit neuem Design in die Saison

Lesezeit 3 Minuten
CAA_2241

Das Licht ist besser, die Musik lauter bei der Eis-Disco zur Neueröffnung der Eissporthalle Saaler Mühle.

Bergisch Gladbach – Draußen gießt es in Strömen, drinnen ist es neblig und kalt: An der Saaler Mühle hat die Eiszeit begonnen. Dem Wetter ist’s egal. Alle zwei Stunden zieht Klaus Wetter seine Runden mit der riesigen Eisaufbereitungsmaschine und sorgt dafür, dass die Besucher in der Arena so richtig aufs Glatteis geführt werden. Die haben schließlich Eintritt dafür bezahlt.

Pinguine würden sich wohlfühlen in dem Klima. Die für ihren watschelnden Gang bekannten Seevögel, die sich hier tummeln, sind allerdings nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Kunststoff, haben Kufen unter sich und Griffe am Kopf, an denen sich Kinder bei ihren ersten Versuchen auf Schlittschuhen festhalten können.

Eismeister hilft aus

Als Eismeister war Klaus Wetter eigentlich schon in Rente gegangen, hilft aber noch einmal aus. „Der kennt hier jede Schraube“, sagt Jörg Scholtz, Erster Vorsitzender des Eissportvereins (ESV) Bergisch Gladbach, der die Anlage zunächst versuchsweise für ein Jahr betreibt. Mit vielen Helfern ist es dem ESV in Rekordzeit gelungen, die Halle so aufzuhübschen und herzurichten, dass die Saison starten kann.

CAA_2227

Erste Versuche auf Schlittschuhen mit dem Pinguin als Stütze.

Der Trainingsbetrieb der Teams hat bereits Mitte September begonnen, der Schulsport ebenfalls. Ab sofort dürfen auch alle anderen Schlittschuh-Enthusiasten dort wieder laufen; an Wochenenden gibt es Eis-Disco. Das Licht ist besser, die Musik ist lauter und der DJ sitzt jetzt ein wenig über den Dingen.

Eingangsbereich farblich verschönert

Farblich verschönert wurde der Eingangsbereich mit der Schlittschuhausgabe, erweitert das Ladenlokal, in dem Ondrej Bendik Eishockey-Zubehör wie Helme, Schläger und Handschuhe verkauft und Schlittschuhen den richtigen Schliff verpasst. Bendik kennt die Halle wie seine Westentasche, hat hier das allererste Tor geschossen und ist familiär mit dem Eishockey-Gen ausgestattet: Sein in diesem Jahr gestorbener Vater war tschechischer Nationalspieler und unter anderem Trainer der Kölner Haie.

In Bensberg ist die Zeit der Haie und Löwen, wie die Vorgängerteams hießen, vorbei. Heute gehen die „Realstars“ an den Start, und der Nachwuchs scharrt schon mit den Kufen. Einige Jungs haben sich ihre Kapuzenpullover mit „Realstars“-Graffiti besprühen lassen und sich mit Puck und Schläger im Anschlag ganz heiß aufs frisch gemachte Eis begeben.

Neues Design für die Halle

Gianluca Rost, ein Student des „bib International College“ in Bergisch Gladbach, hat der Eissportarena ein neues Design verpasst.

CAA_2237

Mitglieder des Eissportvereins    kümmern sich  ehrenamtlich um den Betrieb: Ilona Grenzemann-Hambüchen, Andrey Bendikt, Jörg Scholz, Roman Kuszke und  Peter Schüller (v.l.).

Ein Verein als Betreiber der Halle ist ein Novum. „Organisatorisch müssen wir noch ein bisschen üben“, sagt Scholtz. Nicht alles kann aber ehrenamtlich bewältigt werden. „So sind wir in kurzer Zeit auch in die Arbeitgeberrolle geschlüpft“, erklärt Kassiererin Ilona Grenzemann-Hambüchen. Ein neuer Hallenwart wurde in Roman Kuszka gefunden; einen Gastronomen hat die Eissportarena allerdings nicht an Bord.

Am Eröffnungswochenende packte der bisherige Pächter die letzten Umzugskartons; die Zukunft des Restaurants steht in den Sternen. Für die dringend nötigen Sanierungsmaßnahmen fehlt der Stadt das Geld.

150 Aktive im Eishockey-Verein

Scholtz ist jedoch sicher, dass der Verein als Betreiber zumindest eine Möglichkeit findet, „dass die Besucher Kaffee nicht nur aus dem Automaten ziehen können“. Schließlich bietet sich die Halle auch für Kindergeburtstage an. Knapp 150 Aktive gehören dem seit 2002 bestehenden Eishockey-Verein an, der sich vor allem der Kinder- und Jugendarbeit widmet; mit vier Jahren kann der Nachwuchs bereits aufs Eis. Die erste Mannschaft im Spielbetrieb ist die „U8“, die unter Achtjährigen.

Fördermitglieder sind stets willkommen; und wenn sich in entsprechender Zahl Interessenten fänden, die sich dem ESV anschließen möchten, dann könnte es auch sein, dass an der Saaler Mühle eines Tages wieder Eiskunstlauf und Eisstockschießen angeboten werden, wagt Vize-Vorsitzender Peter Schüller einen Ausblick – und hofft auf „ein paar rüstige Rentner vielleicht“. Fürs Eisstockschießen, versteht sich.