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200 Dosen Tabak beschlagnahmtBilanz nach Razzien in Bergisch Gladbacher Shisha-Bars

Lesezeit 3 Minuten

Zollbeamte packten bei der jüngsten Razzia in Shisha-Bars beschlagnahmten Tabak in ein Einsatzfahrzeug. Aber die städtischen Ordnungsbehörden stellten in den fünf Shisha-Bars in Bergisch Gladbach auch andere Verstöße gegen diverse gesetzliche Auflagen fest.

Bergisch Gladbach – Die Fahnder kamen überraschend und in großer Zahl: In einer Gemeinschaftsaktion haben am Freitagabend Zoll, Polizei, die Ausländerbehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises und die Stadt Bergisch Gladbach insgesamt fünf Shisha-Bars in der Kreisstadt kontrolliert.

Bei der Razzia wurden knapp 200 Dosen Tabak sichergestellt, bei dem die Zöllner davon ausgehen, dass er entweder gestreckt oder unversteuert in den Bars verkauft wurde. „In einem solchen Fall handelt es sich um strafbare Steuerhinterziehung“, sagte Jens Ahland, Sprecher des Hauptzollamtes Köln, am Freitagabend vor Ort.

In drei Shisha-Bars wurden die Beamten fündig

Wie der Sprecher des Kölner Hauptzollamtes, Jens Ahland, am Wochenende auf Anfrage sagte, wurden die Beamten in drei Gaststätten fündig, während sie in zwei weiteren keine Beanstandungen hatten. Ob dies an der zeitlichen Abfolge gelegen hat, weil die Betreiber der zuletzt in der Innenstadt aufgesuchten Bars womöglich vorgewarnt wurden, bleibt Spekulation, da Ahland keine Angaben darüber machen wollte, in welchen Bars wie viel Tabak sichergestellt wurde. In der zuletzt aufgesuchten Gaststätte wurden die Zöllner nicht in den Geschäftsräumen selbst fündig, sondern in dem in einer Tiefgarage abgestellten Pkw des Betreibers. Dort waren 60 Dosen Tabak deponiert worden.

Shisha-Bars

Die Bars boomen gegenwärtig vorwiegend bei jüngeren Leuten. Allerdings betreiben manche ihre Geschäfte jenseits der Legalität. Zollbeamte haben allein im Jahr 2017 in Köln und Bonn bei verschiedenen Durchsuchungen 680 Kilogramm unversteuerten Tabak sichergestellt. Bei einer der jüngsten Razzien in Bonn stellten Beamte in 15 Gaststätten rund 300 Kilogramm unversteuerten Wasserpfeifentabak sicher. Die beschlagnahmte Ware wird verbrannt. (sb)

Kontrolliert wurden aber nicht nur Tabakdosen, sondern auch die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeiter. 16 Personen wurden befragt, in fünf Fällen ermittelt die Behörde jetzt weiter wegen des Verdachts des Sozialleistungsmissbrauchs oder wegen eines möglichen Verstoßes gegen den Mindestlohn.

Kontrollen waren intensiv vorbereitet

Bereits gegen 21 Uhr räumten die Beamten aber fünf Umzugskartons mit beschlagnahmter Ware in einen VW-Bus ein, der hinter einer der durchsuchten Shisha-Bars im Bereich der Buchmühle abgestellt war. Der Betreiber der Bar reagierte umgehend und verkündete, dass sein Etablissement für den Rest des Abends geschlossen bleibe. „Wahrscheinlich hat er jetzt keinen Tabak mehr, den er noch verkaufen kann“, mutmaßte einer der Fahnder.

Die Kontrolle war von den verschiedenen Behörden intensiv vorbereitet worden.

Auch Beschäftigungsverhältnisse und Sicherheitsvorkehrungen unter die Lupe genommen

An dem Einsatz beteiligt waren acht Zöllner, fünf Polizisten, darunter ein Hundeführer, und zehn Angehörige von Ausländerbehörde und Stadtverwaltung.

Die zumeist jungen Besucher der Shisha-Bars reagierten überwiegend gelassen. „Guckt Ihr nur nach Tabak oder auch noch anderen Sachen?“, fragte der Wortführer einer Gruppe von sieben jungen Leuten, die eigens aus Hennef nach Bergisch Gladbach gekommen waren und nun wieder zurück in den Rhein-Sieg-Kreis fahren mussten. „In Hennef gibt es auch zwei Bars. Aber hier ist eine ganz besondere Atmosphäre“, verriet er noch. Ob die Besucher diese Atmosphäre künftig weiter werden einatmen können, wird das Ergebnis der Kontrolle zeigen, bei der auch die Sicherheitsvorkehrungen unter die Lupe genommen wurden.