Bergisch Gladbach – Die A4-Ausfahrt Moitzfeld gibt es nicht mehr. Zumindest nicht mehr unter diesem Namen. Seit dieser Woche heißt die Abfahrt von der bergischen Verkehrsachse „Berg. Gladbach – Bensberg“.
Ein Zufall hatte die Experten des Landesbetriebs Straßen NRW vor zwei Jahren darauf gestoßen, dass die blauen Hinweistafeln mit der weißen Schrift an der A4 bei Bergisch Gladbach so gar nicht den Vorgaben entsprachen. Denn bei einer Großstadt mit mehr als 100 000 Einwohnern wie Bergisch Gladbach müsse zunächst der Stadtname und dann der Stadtteil genannt werden, zitiert Straßen-NRW-Sprecher Norbert Cleve.
Wer denkt, damit wäre den Vorschriften Genüge getan, der unterschätzt die „Richtlinien für die wegweisende Beschilderung auf Autobahnen“. Denen zufolge muss nämlich ein Stadtteil immer an der Ausfahrt erwähnt werden, von der aus sein Zentrum auf dem kürzesten Weg zu erreichen ist.
Da ist es egal, ob täglich Tausende Autofahrer, die aus dem Rheintal kommen und nach Bensberg wollen, von ihrem Navigationsgerät in Frankenforst von der A4 und dann über die Kölner Straße in die Bensberger Mitte geleitet werden – die bisherige Ausfahrt Moitzfeld ist einfach näher am Bensberger Zentrum.
Ausfahrt Bensberg musste umbenannt werden
Der bisherige Namensgeber Moitzfeld hingegen liege doch um einiges weiter von der Anschlussstelle entfernt, fasst Bergisch Gladbachs Stadtsprecherin Marion Linnenbrink die Debatte zusammen, die in Abstimmung mit Straßen NRW und Verkehrsministerium zur Neutaufe der Anschlussstellen geführt hat. Und weil jeder Stadtteil nur einmal auf einem Ausfahrtschild stehen darf, musste auch die bisherige Abfahrt Bensberg komplett neu benannt werden. „Deshalb heißt sie nun Bergisch Gladbach-Frankenforst“, erklärt Stadtsprecherin Linnenbrink die Kettenreaktion. Allein die bisherige Abfahrt Refrath erhält ausschließlich den neuen „Vornamen“ Berg. Gladbach.
Neben den Vorwegweisern mit dem Ausfahrtsnamen mussten natürlich auch noch die Ankündigungsschilder 500 Meter dahinter sowie die Wegweiser direkt an der Ausfahrt, die noch weitere Ortshinweise enthalten können, erneuert werden – und das jeweils in beide Fahrtrichtungen der A4. Alles in allem sind also 18 Schilder ausgetauscht und zumindest teilweise mit neuen Fundamenten versehen worden. Die hohen Kosten waren wie berichtet bereits im Gladbacher Hauptausschuss vor zwei Jahren kritisiert worden.
Ein einzelnes Schild koste mit Montage mindestens 10 000 Euro, überschlägt Norbert Cleve vom Landesbetrieb Straßen NRW auf Nachfrage die Kosten. Genau könne man die Summe allerdings erst nach Abschluss der Arbeiten beziffern.