Alexander Felsch heißt der Bürgermeisterkandidat der CDU und FDP. Eine CDU-Findungskommission hatte sich auf Felsch geeinigt. Mit der FDP habe es laut CDU-Pressemitteilung über Monate einen „vertrauensvollen Austausch“ gegeben. Nach einer persönlichen Vorstellung entschied dann auch der FDP-Ortsvorstand, Felsch zu unterstützen.

Vorgestellt wurde der gemeinsame Kandidat im CDU-Center. Seine Beziehung zu Bergisch Gladbach wurde in Düsseldorf wohl über Bande aufgebaut. Ein Bekannter aus dem politischen Raum (Felsch nannte den Namen nicht) habe ihm auf die Suche der Bergisch Gladbacher CDU nach einem Bürgermeisterkandidaten angesprochen und gesagt „ich trau dir das zu“. Die mögliche berufliche Karriere als Bürgermeister hatte Felsch nach eigener Aussage schon vor diesem Gespräch auf dem Zettel. CDU-Findungskommission und Felsch fanden sich.

Kandidatin sagte aus beruflichen Gründen ab

In dieser Kommission saßen CDU-Parteichef Thomas Hartmann, Bettina Mittenbühler, Dr. Oliver Schillings, Fraktionsvorsitzender Dr. Michael Metten und Landtagsabgeordneter Martin Lucke. Hartmann berichtete von mehreren „hervorragenden Kandidaten und Kandidatinnen“. Ursprünglich wollte man den Mitgliedern zwei Kandidaten zur Auswahl stellen, aber dazu kommt es nicht, weil die Kandidatin (ihr Name wurde nicht genannt) aus beruflichen Gründen absagte. Also steht der Kandidat Felsch allein auf weiter Flur.

Im CDU-Center dann der erste öffentliche Auftritt. Wer ist Alexander Felsch? Antworten gibt es im Stakkato. Interessant sicher seine Herkunft aus Leipzig. Keine ostdeutsche Biografie, aber ein ostdeutscher Hintergrund. Eine klare Fokussierung auf Wirtschaftsthemen - bei dem beruflichen Werdegang keine Überraschung. Felsch verfügt über keine Verwaltungserfahrung, das Engagement in der Lokalpolitik lange her. Er bezeichnet sich als Liebhaber des „Brauchtums“ - gemeint ist der Karneval. Er spricht von einer „Liebe zu den Menschen“ und der Praxisnähe – „Ich bin kein Ideologe“.

Wandernd Bergisch Gladbach kennengelernt

Wandernd habe er sich Bergisch Gladbach genähert, die Laurentiuskirmes in der Innenstadt mit seiner Frau besucht. Anfang nächsten Jahres will er eine Wohnung in Bergisch Gladbach beziehen. Der Umzug ist nach der gewonnenen Wahl geplant. Sein Ziel: mehr als eine Amtszeit in Bergisch Gladbach. Etwas aufbauen, Kontinuität und dann auch die Früchte der Arbeit ernten.

Nach seinem Verhältnis von Rat und Verwaltung befragt, berichtet Felsch von seiner Zeit im Solinger Rat. Die Ampeln, die auch in der Nacht in Betrieb waren, sollten abgeschaltet werden - jedenfalls sei das der Wunsch der Politik gewesen. Die Verwaltung habe abgewunken: Aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht machbar. „Wir haben uns nachts auf den Weg gemacht und jede einzelne Ampel angeschaut.“ Im Ergebnis gab es eine Reihe von Ampeln (etwa vor dem Krankenhaus), die nicht abgeschaltet werden konnten, bei der Mehrzahl stimmte die Argumentation der Verwaltung nicht. Sie konnten abgeschaltet werden, sie wurden abgeschaltet.

Zeichen von Hartnäckigkeit oder Zeugnis eines Erbsenzählers

Was sagt so eine Geschichte über den Kandidaten aus? Zeichen von Hartnäckigkeit, oder doch eher Zeugnis eines Erbsenzählers?

Wenig ist bei der Vorstellung von Felsch wirklich konkret. Aber das wäre wohl auch ein wenig viel verlangt. Die CDU will ihr Wahl-Programm zusammen mit ihm erarbeiten. Es soll im Frühjahr vorgestellt werden. Dann schon mit der Handschrift von Felsch.

Wahlkampf

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Von

Matthias Niewels

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Klar ist, dass diese Vorstellung am CDU-Center nur der Anfang eines Marathons ist. Felsch wird in den nächsten Monaten von seiner Partei in der Stadt bekannt gemacht werden. „Ich brenne dafür, in Bergisch Gladbach Bürgermeister zu werden.“ CDU und FDP wollen Felsch Anfang Oktober in getrennten Mitgliederversammlungen offiziell aufs Schild heben. Für separate Fotoaufnahmen wird Felsch noch einmal vor das Haus gebeten und auf dem Weg dahin beendet er den Vorstellungs-Termin: „Wir werden uns noch sehr, sehr häufig sehen.“