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Bergisch GladbachInterne Handreichung für Ampel wird Handreichung für alle

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Die Vermarktung der ehemaligen Papierfabrik Zanders wird in den kommenden Jahren immer wichtiger.

Bergisch Gladbach – Bürgermeister Frank Stein hat die „Handreichung“ für die Ampel (Grüne, SPD, FDP) zum neuen Regionalplan nun doch allen Fraktionen zur Verfügung gestellt. Beigeordneter Ragnar Migenda hatte, wie berichtet, zuvor nur die drei Ampel-Fraktionen über die Einschätzung der Verwaltung zur Ausweisung von potenziellen Gewerbe- und Wohnflächen informiert.

Die einseitige Informationspolitik der Stadtverwaltung begründet Bürgermeister Frank Stein wie folgt: „Diese Information beruhte auf einer entsprechenden Auskunftsbitte der genannten drei Fraktionen. Solche Bitten (aller) Fraktionen sind nichts Außergewöhnliches und werden schon immer seitens der Verwaltung entsprechend beantwortet.“

Freie Wähler kritisieren „Hinterzimmerpolitik“

Übersehen hat Stein dabei offenbar eine schriftliche Anfrage der Freie Wählergemeinschaft (FWG) vom 9. Juli mit der Bitte der Fraktion, schon vor Ende August Zahlen zu liefern, wie viel Wohnungsbau auf dem Zanders-Areal möglich sein könnte. Bis heute haben die Freien Wähler dazu keine Antwort bekommen. „Wir sind darüber sehr verärgert. Dieser Vorgang ist undemokratisch und Hinterzimmerpolitik“, kritisiert Rainer Röhr von den Freien Wählern.

Aus Sicht der FWG ist die Stellungnahme der Stadt zum neuen Regionalplan „keine Verhandlungssache zwischen Ampel, Bürgermeister und Verwaltung“, sondern erfordert eine öffentliche Debatte. „Beim Regionalplan geht es doch um die zentrale Frage, wie wir in dieser Stadt leben wollen“, betont Röhr. Die FWG wehrt sich gegen den weiteren Verbrauch von Freiflächen und hält vor allem das Zanders-Gelände für geeignet, um den steigenden Bedarf an Wohnungen, vor allem bezahlbarer, zu decken.

Bis zu 4255 Wohneinheiten auf dem Zanders-Gelände

In der Handreichung, das zuerst nur der Ampelkoalition zur Verfügung gestellt wurde, gibt es auch Informationen zu der Anzahl potenziell unterzubringenden Wohneinheiten auf dem 37 Hektar großen Zanders-Gelände: Dargestellt werden drei Szenarien: Je nach Verdichtungsgrad könnten dort 2220 Wohneinheiten für 3350 Personen bis 4255 Wohneinheiten für 6380 Menschen geschaffen werden.

Zum ersten Mal gibt die Stadtverwaltung in der Handreichung, die der Redaktion vorliegt, eine Einschätzung ab, inwieweit sich die drei sogenannten „weißen Flecken“ in Hebborn, Asselborn und Katterbach für eine Besiedlung eignen. Die Wiesen dort werden als „Freilandbiotope“ mit hohem biotopischen Wert qualifiziert. Maximal zweigeschossige Reihen- oder Doppelhäuser könnten in diesen Bereichen errichtet werden.

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Auf den Zanders- oder Wachendorff-Brachen dagegen seien deutlich höhere Siedlungsdichten möglich. Beigeordneter Migenda kommt zu dem Ergebnis: „Weder fachlich, zeitlich noch wirtschaftlich erscheint es sinnvoll und notwendig die weißen Flecken einer Bebauung zuzuführen.“ Migenda spricht sich ausdrücklich dafür aus auf dieses Flächen“ endgültig zu verzichten.“ Im übrigen gebe es in der Verwaltung für eine Bearbeitung der „weißen Flecken“ auch kein Personal.