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Alles ohne „Büggel“In Bergisch Gladbach öffnet der erste Unverpackt-Laden

Lesezeit 3 Minuten

Nicht nur Müsli aus dem Glasspender: Stefanie Marx-Bleikertz und Oliver Bleikertz richten ihren Laden am Konrad-Adenauer-Platz ein und freuen sich auf die Eröffnung im November.

Bergisch Galdbach – Einkaufen gehen, ohne Verpackungsmüll zu produzieren und damit etwas zum Umweltschutz beizutragen, das ist der Trend in vielen Großstädten. Im Bergischen sind solche Unverpackt-Läden nun auch langsam im Kommen. Allein dieses Jahr sollen noch fünf Läden eröffnet werden. „Büggel –Bergisch unverpackt“, ist das erste Geschäft dieser Art in Bergisch Gladbach. Die Eröffnung ist für Anfang November geplant.

Stefanie Marx-Bleikertz aus Kürten war schon lange vom „Unverpackt“-Lebensstil fasziniert und probierte langsam, aber stetig, ihren Müllverbrauch zu verringern. Bei einem Familienausflug nach Trier betrat sie Anfang des Jahres mit ihrer Tochter Jana zum ersten Mal einen Unverpackt Laden. Seitdem entwickelt sie mit ihrer Tochter und ihrem Mann Oliver Bleikertz die Idee vom eigenen Projekt. Recht gelegen kommen der Unternehmerin ihre Erfahrungen als Finanzbuchhalterin. Einen Businessplan zu erstellen fiel ihr deshalb nicht schwer.

Food- und Non-Food Produkte

Im April fand Stefanie dann ein passendes Domizil in der Nähe des Rathauses und verliebte sich dort in die Räumlichkeiten und in die große alte Eichentür. Die 80 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten genügend Lagerplatz für große Lieferungen und Raum für eine große Auswahl an Food- und Non-Food Produkten. Von Trockenwaren wie Nudeln, Reis, Nüssen, Tee und Kaffee, Mehl und Gewürzen bis zu Hygieneprodukten, Reinigungs- und Waschmitteln wird alles im Laden zu kaufen sein. Ein Sortiment an Flaschen, Dosen, Gläsern und Bambusbesteck soll zur Gestaltung eines müllfreien Lebens beitragen. Alles kann aus großen Behältern mengengenau abgefüllt werden.

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„Es ist mir wichtig, möglichst viele regionale Bioprodukte anzubieten“, sagt Marx-Bleikertz. Auch die Auswahl der Lieferanten sei wichtig, da manche schon fortschrittlicher sind, wenn es um ökologische Verpackungen geht. Viele der Produkte werden daher nicht von weit her kommen. Eier und Rindfleisch werden von einem Biohof aus Kürten geliefert und auch Molkereiprodukte wie Milch und Joghurt kommen aus der Region. Der Laden selbst soll eine angenehme Einkaufsatmosphäre schaffen und ein Ort für Austausch sein. Geplant ist eine kleine Café-Ecke, die zum gemütlichen Sitzen und Quatschen einlädt.

„Die Zeit ist reif und die Nachfrage ist da“

„Es gibt noch viel Aufklärungsbedarf“, sagt Marx-Bleikertz. Mit dem Laden möchte sie Kunden abholen und zeigen, wie man den Alltag müllfrei gestalten kann. Sie wünscht sich auch, dass die Menschen ihr Bewusstsein über ihr Einkaufsverhalten ändern. „Die Zeit ist reif und die Nachfrage ist da“, sagt sie. Schon während der ersten Arbeiten im Laden in den letzten Wochen haben viele Leute vorbeigeschaut und großes Interesse gezeigt.

Viel Unterstützung bekommt Stefanie von dem Stammtisch Zero Waste und Christian Gollmer vom Forum für Nachhaltigkeit. Auch vom Kölner Unverpackt-Läden bekam sie viele Tipps. Helfer wie Jennifer Braun, die ehrenamtlich im Laden und auch bei der Presse- und Gestaltungsarbeit mitmacht, sind eine große Unterstützung. Jennifer freut sich schon sehr auf die Eröffnung des neuen Ladens. „Mir ist es einfach wichtig, dass unverpacktes Einkaufen nicht nur ein klimafreundlicher Trend der Großstädter bleibt“, sagt sie.

Ab November kann eingekauft werden

Bis zur geplanten Eröffnung am 3. November sind schon einige Aktionen geplant. Beim Stadtlauf Anfang September wird ein Büggel-Team mitlaufen. Zwar nicht unverpackt, jedoch mit einem Büggel auf dem Rücken. Auch Workshops und Seminare in Kooperation mit dem Forum für Nachhaltigkeit sollen angeboten werden. Während der Laden im Oktober eingerichtet wird, sind im Schaufenster schonmal einige Produkte ausgestellt, die ab November unverpackt gekauft werden können.