Die Stadt will zwar mit einer 500.000 Euro teuren Containeranlage für Ersatz sorgen. Aber bis die steht, ist es Juni.
Container-Anlage geplantDie Gesamtschule Paffrath in Bergisch Gladbach hat Toiletten-Not
Um Schultoiletten gibt es oft Ärger, weil der Zustand miserabel und unhygienisch ist. In der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) sind zwei Anlagen mit jeweils zehn Kabinen komplett gesperrt. Das Problem drängt. Aber eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.
Die Stadt will zwar mit einer 500.000 Euro teuren Containeranlage für Ersatz sorgen. Aber bis die steht, ist es Juni. Die Notsituation belastet Schüler jetzt schon seit Mitte Dezember. So ein Schultag ist lang. Da ist es unvermeidbar, dass man auf die Toilette gehen muss. „In den Pausen ist es voll in den noch funktionierenden WC-Anlagen. Das merkt man schon“, berichtet Schulleiterin Angelika Wollny.
Über 100 Schüler besuchen die IGP
In der Schule und bei der Elternschaft sei der Unmut inzwischen groß: „Wir sind nicht begeistert davon, dass sich die Reparatur so lange hinzieht.“ Wollny kritisiert, dass nicht bereits in den Winterferien etwas passiert sei. Immerhin seien zwei von fünf Sanitäranlagen nicht intakt – 40 Prozent der Kapazität fällt aus.
Die IGP besuchen über 1000 Schüler. „Das Schadensbild ist sehr komplex“, erklärt Stadtsprecher Martin Rölen. Ein Fallrohr sei defekt. Die Anlagen auf zwei übereinanderliegenden Etagen hätten gesperrt werden müssen. Zudem gestalte sich die Reparatur in dem insgesamt unter Sanierungsstau leidenden Gebäude sehr aufwendig. Eine Firma, die die Bauarbeiten ausführen könnte, sei bislang nicht gefunden worden.
500.000 Euro Kostenvoranschlag
Ganz aktuell habe es in der vergangenen Woche ein Treffen zwischen Schulleitung, Bürgermeister Frank Stein und Vertretern der zuständigen städtischen Hochbauabteilung gegeben, um eine Lösung für die nicht benutzbaren Toiletten zu finden. Für Abhilfe soll eine Sanitär-Containeranlage mit 21 Einzelmodulen auf dem Schulgelände sorgen. Die Kosten veranschlagt die Verwaltung inklusive Anschlussarbeiten auf 500.000 Euro.
In der Sitzung des Schulausschusses am 1. März liege den Fraktionen eine entsprechende Beschlussvorlage zur Abstimmung vor, kündigt Rölen an: „Nach der Beauftragung ist mit einer Lieferfrist von etwa zwölf Wochen zu rechnen.“ Die Sanitär-Container sind laut Stadtverwaltung notwendig, um den Schulbetrieb sicherstellen zu können. Zumal in der Bauzeit, wenn das marode Rohr ausgetauscht wird, sich die Notsituation in der Schule noch einmal verschärfen wird.
Die Toilettenanlage im Erdgeschoss muss dann auch noch dicht gemacht werden. „Wir haben jetzt bei der Stadt beantragt, dass wir mittags eine Zwischenreinigung bekommen, zusätzlich zu der abendlichen Reinigung“, sagt Schulleiterin Wollny. Die Toiletten, die noch geöffnet sind, würden viel häufiger benutzt. „Das ist kein Zustand“, meint die Schulleiterin, auch wenn sich die Schüler mit dem Engpass irgendwie arrangiert hätten. Sie wünscht sich mehr Transparenz und klare Informationen seitens der Stadtverwaltung: „Wir warten darauf, dass jetzt endlich schnell etwas passiert.“