Defekt an LeitungGymnasium in Bergisch Gladbach kämpft erneut mit massivem Wasserschaden

Lesezeit 3 Minuten
Ineinander gestapelte Eimer stehen auf dem noch nassen Boden.

In den Musikräumen des Gymnasiums Herkenrath in Bergisch Gladbach stand das Wasser zentimeterhoch.

In acht Fachräume am Herkenrather Gymnasium floss das Wasser. Die Polizei ermittelt, ob der Schaden absichtlich herbeigeführt wurde.  

Aus einer Leitung im naturwissenschaftlichen Trakt strömen Tausende Liter Wasser aus. Zum Glück bemerkt der Hausmeister am Samstagmorgen Pfützen, die sich im Flur bilden. Jetzt hat das Gymnasium Herkenrath mit einem heftigen Wasserschaden zu kämpfen – zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen. Die Stadt hat die Polizei eingeschaltet. Die Ermittlungen laufen, ob der Schaden vorsätzlich herbeigeführt worden ist.

Acht Klassenzimmer sind beschädigt worden. In einem Chemieraum und drei Physikräumen in der ersten Etage sind Computer und andere technische Geräte nass geworden. Am schlimmsten hat es jedoch die Musikräume im Erdgeschoss erwischt. Dort steht das Wasser bereits zentimeterhoch, als die Feuerwehr anrückt. Als sich das Wasser seinen Weg nach unten bahnt, durchnässt es Decken und Wände, sodass die Akustikdecke zum Teil abstürzt. Viele Musikinstrumente sind beschädigt worden.

Der Schulbetrieb läuft mit Einschränkungen

Durch den schnellen Einsatz vieler Beteiligter konnte die Schule am Montag aber geöffnet werden – allerdings mit Einschränkungen im Fachunterricht Physik, Chemie und Musik. Die Stadtverwaltung geht von einem Schaden im höheren sechsstelligen Bereich aus.

„Die schnelle Reaktion des Hausmeisters hat Schlimmeres verhindert“, berichtet Schulleiter Dieter Müller. Als Ralf Brass zu Dienstbeginn um 9 Uhr nachforscht, woher die Wasserlachen im Flur stammen, muss er feststellen, dass die vier Musikräume bereits überschwemmt sind. Der Hausmeister leitet alles Nötige in die Wege, informiert Feuerwehr, Stadtverwaltung und Schulleitung.

Es besteht der Verdacht, dass jemand vorsätzlich den Verschluss abgedreht hat.
Thore Eggert, Beigeordneter

Die Männer des Gesangvereins, die gerade in der Aula proben, eilen Brass zu Hilfe. „Sie haben mitangepackt und Mobiliar und Musikinstrumente gerettet“, erzählt Romina Matthes, stellvertretende Schulleiterin. Sie ist am Samstag ebenfalls vor Ort. „Ich war sehr erschrocken von dem Anblick der Verwüstung.“ Aufgequollen von dem Wasser hätten sich die herabgestürzten Deckenplatten auf dem Boden getürmt.

Die Ursache für die Überschwemmung entdecken die Helfer dann in einem Physikraum in der ersten Etage. „Das Wasser trat aus einem Gerät in einem Schrank der naturwissenschaftlichen Räume aus“, erklärt Beigeordneter Thore Eggert, „der Wasserzulauf war mit einem besonders sicheren Spezialverschluss gesichert. Deshalb besteht der Verdacht, dass jemand vorsätzlich den Verschluss abgedreht hat“, so Eggert. Die Polizei sei hinzugezogen worden. Der Fall werde jetzt untersucht. Das Ergebnis sei insbesondere für versicherungstechnische Fragen wichtig.

Stromnetz im Schulgebäude erlitt einen Kurzschluss

„Wir waren schnell und mit vielen Kolleginnen und Kollegen vor Ort und konnten einen noch größeren Schaden verhindern“, betont Eggert. Sein besonderer Dank gelte daher den vielen Helferinnen und Helfern, die ihren Samstag im Schulzentrum verbracht hätten, darunter seien auch Verwaltungskräfte gewesen. Ein Unterverteiler des Stromnetzes habe einen Kurzschluss erlitten. Der Hauptverteiler und damit der Rest des Schulzentrums sei jedoch nicht betroffen.

Die Schulleitung macht stutzig, dass sich der aktuelle Schaden an derselben Stelle befinde, wo sich direkt nach den Osterferien ein Wasserschaden ereignet habe. „Eine Fachfirma hat den Defekt repariert“, sagt Romina Matthes. Von der Überschwemmung seien wie jetzt auch insbesondere die Musikräume betroffen gewesen. Die Fachräume hätten gerade erst wieder in Betrieb genommen werden können.

„Jetzt ist der Musiktrakt vorerst wieder komplett abgesperrt“, bedauert Schulleiter Müller. Im naturwissenschaftlichen Trakt stünden bereits die Bautrockner. „Wie lange es dauern wird, bis die Räume wieder benutzt werden können, kann man noch nicht abschätzen“, sagt er. Seit Montag seien Mitarbeiter der Stadtverwaltung erst einmal dabei, Stück für Stück den Schaden aufnehmen.

Über eins ist Müller sehr froh: „Zum Glück ist die Aula trocken geblieben.“ Denn im Juli feiert das Gymnasium groß sein 50-jähriges Jubiläum.

Nachtmodus
KStA abonnieren