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Droh-SchmierereiUnterricht am Schulzentrum in Bergisch Gladbach findet unter Polizeischutz statt

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Die beiden Schulen, Realschule und Gymnasium, aus der Luft aufgenommen.

An einer Wand in einem Gebäude des Schulzentrums Herkenrath mit Gymnasium und Realschule entdeckten Schüler eine Kritzelei mit dem Wort „Amok“.

Schüler entdecken am Schulzentrum Herkenrath eine Kritzelei mit dem Wort „Amok“. Am Montag sind Polizeibeamte vor Ort. Die Ermittlungen laufen.

Schüler haben am Freitag, 19. April, an einer Wand im Schulzentrum Herkenrath eine bedrohliche Schmiererei gefunden. Am Montag findet der Unterricht in Gymnasium und Realschule unter Polizeischutz statt. Wie Polizeisprecher Christian Tholl bestätigt, benachrichtigten die Schüler die Schulleitung des Gymnasiums, nachdem sie auf einer Wand die Kritzelei mit den Worten „Nach den Ferien Amok 22. April“ entdeckt haben. Der Urheber oder die Urheberin ist unbekannt. Die Polizei ermittelt.

Die Kritzelei befand sich eher versteckt in einem Gebäude, das für beide Schulen zugänglich ist. Dieter Müller, Schulleiter des Gymnasiums, informierte daraufhin umgehend Polizei und Bezirksregierung. Nach Absprache mit der Polizei, entschieden beide Schulleitungen, den Schulunterricht am Montag regulär abzuhalten. „Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass keine ernsthafte Bedrohungslage vorliegt“, bestätigt Tholl auf Nachfrage dieser Zeitung.

Viele Schüler und Schülerinnen blieben zuhause

Noch am Freitag haben die Schulleitungen des Gymnasiums und der Realschule die Schüler- und Elternschaft über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Den Eltern wurde freigestellt, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht. „Der überwiegende Teil der Schülerschaft ist heute zu Hause geblieben“, sagt Müller, „ansonsten habe der Unterricht planmäßig stattgefunden.“ Zur Sicherheit waren von Schulbeginn bis Schulende nach Angaben der Polizei viele Beamte vor Ort.

Ebenso im kleinen Kreis verlief der Schultag an der Realschule. „Von 400 Schülern sind 30 gekommen“, sagt Julia Kleine, Schulleiterin der Realschule. Sie sei heilfroh, dass alles ruhig geblieben sei. „Wir Lehrkräfte und unsere Sonderpädagogin haben mit den Schülerinnen und Schülern, die Fragen hatten, über die Situation gesprochen“, erzählt Kleine. Das Angebot, nach Unterstützung zu fragen, bestehe auch in den kommenden Tagen.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen

Schulleiter Müller berichtet, dass es Indizien für einen „ganz schlechten Schülerscherz“ gebe, inspiriert von einer sogenannten Challenge auf dem Videoportal TikTok. Junge Leute stacheln sich gegenseitig an, alberne, aber eben auch lebensbedrohliche Herausforderungen anzukündigen und diese mit ihrer Followerschaft zu teilen.

Was den Urheber oder die Urheberin betrifft, glaubt Tholl, dass der Person vermutlich gar nicht bewusst gewesen sei, was für Ängste sie mit der Schmiererei ausgelöst habe. Auch eine falsche Amok-Drohung ist ein Straftatbestand. „Deshalb gehen wir jedem Hinweis nach“, betont Tholl.

Davon abgesehen, sei es natürlich aus Erziehungsgründen wichtig, herauszufinden, wer das gewesen sei. In der Vergangenheit habe es an Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits einzelne vergleichbare Fälle gegeben, in denen Schüler auf diese Weise auf Sozial-Media-Kanälen für Unruhe gesorgt hätten. Der Verursacher sei noch nicht ermittelt.