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KonversionHochwasser bremst die Entwicklung von Zanders in Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Das derzeitige Überschwemmungsgebiet auf dem Zanders-Gelände.

Das derzeitige Überschwemmungsgebiet auf dem Zanders-Gelände.

Beim Zanders-Ausschuss stehen wichtige Entscheidung an: zum Beispiel die Gründung einer Entwicklungsgesellschaft.

Über die Geschwindigkeit, mit der das Zanders-Areal entwickelt wird, gibt es ganz unterschiedliche Einschätzungen. Bürgermeister Frank Stein (SPD) wird nicht müde, in jedem Zanders-Ausschuss auf die Fortschritte hinzuweisen. Die nächste Gelegenheit hat er wieder am 12. März. Zwei zentrale Punkte stehen auf der Tagesordnung: Die Gründung einer Zanders-Entwicklungsgesellschaft (ZEG) und die Vorstellung der gedachten Entwicklungsstufen.

Der einfach zu erklärende Teil sind die Entwicklungsstufen. Es geht um die Zukunftsperspektiven bis – Achtung – 2045. Für diese lange Zeit soll geplant werden. Dabei ist sich die Verwaltung der Schwierigkeit des zeitlichen Horizontes bewusst. In der Vorlage heißt es: „Es ist zu betonen, dass es sich bei der Phasierung um eine Perspektive aus heutiger Sicht handelt, die sich aufgrund verschiedener Faktoren ändern kann.“

Der unsichere Blick in die Glaskugel für die Zukunft von Zanders

Ein wenig Unsicherheit angesichts des Blicks in die Glaskugel klingt da schon mit. Insgesamt werden sechs Zeitabschnitte, sechs Phasen unterteilt. Vereinfacht gesagt soll bis 2028 alles was auf Zanders entsteht, provisorisch ver- und entsorgt werden. Erst mit der zentralen Energieversorgung geht es dann an die wirklichen Großprojekte. Das Endziel ist formuliert: Auf dem Gelände sollen 3000 Menschen wohnen und 3000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

„Losgelöst und unabhängig von der angenommen Entwicklungsreihenfolge“, so formuliert es die Verwaltung, soll auf dem Gelände der ehemaligen Weig-Fabrik eine Schule gebaut werden, die spätestens 2030 in Betrieb gehen soll. Ein aus vielen Gründen ambitioniertes Ziel. Eine Schwierigkeit: Ein großer Teil des angedachten Geländes ist als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen.

Hochwasser ist ein Problem auf dem ganzen Zanders-Areal

Ein Problem, dass es auf vielen Flächen auf dem Zanders-Areal gibt (siehe Karte). Die Verwaltung spricht von einer „planerischen Herausforderung“. Grundsätzlich darf in einem Überschwemmungsgebiet nicht gebaut werden. Umso wichtiger, dass die „hochwassertechnische Ertüchtigung“ umgesetzt wird und die ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete verschwinden. Allerdings zeichnen sich Schwierigkeiten ab. Die Schule soll 2030 in Betrieb gehen – die Umsetzung der Schutzmaßnahmen sollen bis 2034 dauern.

Soweit der Blick in die Glaskugel und die Schwierigkeiten damit. In Zukunft soll die Entwicklung von einer Zanders-Entwicklungsgesellschaft geleitet werden. Es soll einen Geschäftsführer geben und rund zehn weitere Mitarbeiter. Dieses Team soll folgende Aufgaben bewältigen: Erschließung, Grundstücksentwicklung und Vermarktung, Fördermittelakquise und -management, Kommunikation und Beteiligung, Fortsetzung der Konversionsplanung.

Gründung der Gesellschaft soll unverzüglich eingeleitet werden

Wie viel Beinfreiheit diese Gesellschaft bekommen soll, ist eine der vielen offenen Fragen. Klar ist, dass die Stadt sich an einer Grenze sieht: „Die Erfahrungen vieler Konversionsprojekte bestätigen die Einschätzung, dass die städtischen Verwaltungsstrukturen für die jetzt anstehende Phase des Projekts sehr schnell an Grenzen stoßen.“

Nach einer Beratung im Zanders-Ausschuss soll entschieden werden, dass die Gründung der Gesellschaft „unverzüglich“ eingeleitet wird. Parallel dazu soll ein „renommierter Personalberater“ gefunden werden, der dann seinerseits nach einer „profilierten Persönlichkeit für die Geschäftsführung“ sucht. Spannend auch die Frage, wie das Team für den neuen starken Mann/die Frau gefunden wird. Viele der jetzigen Mitarbeiter der städtischen Zanders-Projektgruppe sollen in der neuen Gesellschaft arbeiten. Aber nicht alle. Gespräche mit ihnen und dem Personalrat seien geführt. Was aber, wenn die neue Geschäftsführung eigenes Personal mitbringen will? Und wie lange gibt sich die Stadt selbst Zeit, bis Team und Leitung anfangen zu arbeiten?